Dimensionen - Magazin
1. Am Puls von Mozart - Messung der Herzfrequenzvariabilität
2. Was hilft ADHS Kindern? Psychoanalyse statt Ritalin
3. Der Spiegel ins Innere des Anderen -Spiegelneuronen.
4. Autos, die Fußgänger und Radfahrer erkennen
Redaktion: Franz Tomandl
8. Oktober 2010, 19:06
Ein richtig funktionierendes Herz arbeitet unregelmäßig. Denn der Abstand zwischen zwei Herzschlägen variiert - und soll auch variieren. Je vielfältiger die Schlagabfolge, desto gesünder ist der Organismus. Diese Herzfrequenzvariabilität gilt als Maß für die Anpassungsfähigkeit des Körpers und wird durch verschiedene innere und äußere Faktoren, wie Atmung oder Stress beeinflusst. Ein bemerkenswertes Experiment, dessen Daten zurzeit ausgewertet werden, machte dazu der Wiener Intensivmediziner Klaus Laczika, der gemeinsam mit einem Ensemble der Wiener Philharmoniker, die Wirkung von Musik auf die Herzfrequenzvariabilität untersuchte. Während eines Mozart-Konzertes versah er dabei nicht nur sich selbst als Pianist und das Orchester, sondern gleich auch Teile des Publikums mit Messelektroden.
Mit Klaus Laczika, Intensivmediziner, Medizin-Universität Wien. Autor: Ronny-Tekal-Teutscher.
Die Zahl der Kinder mit ADHS, dem Aufmerksamkeitsdefizit - Hyperaktivitäts-Syndrom, nimmt rasant zu. Ebenso rasant wächst die Verschreibung von Ritalin (Methylphenidat) - Medikamenten wie dem Ritalin für diese Kinder. In den letzten siebzehn Jahren hat es zum Beispiel in Deutschland eine Dosis-Steigerung von über 5000 Prozent gegeben. Die Präventions-Studie des Sigmund-Freud-Institutes in Frankfurt am Main hat bewiesen, dass es - bis auf Notlösungen - oft auch ohne Ritalin geht und Kinder stattdessen mit psychoanalytisch ausgerichteten Methoden übermäßige Impulsivität und Aggressivität ablegen. Mit Marianne Leuzinger -Bohleber, Sigmund Freud Institut in Frankfurt am Main. Autorin: Maria Mayer
Kinder machen sich manchmal einen Spaß daraus, einem Erwachsenen alles nachzumachen und nachzuplappern. Es gibt auch eine seltene Krankheit, bei der die Patienten zwanghaft ihr Gegenüber nachahmen. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die können das gar nicht - Autisten. Ihnen fällt es sehr schwer, andere nachzuahmen oder sich in andere hineinzuversetzen. Bei beiden Extremen arbeitet eine bestimmte Art von Nervenzellen nicht so, wie bei den meisten Menschen. Die so genannten Spiegelneuronen, deren Entdeckung noch gar nicht so lange her ist. Mit Vittorio Gallese, Universität Parma. Autor: Hellmuth Nordwig.
Der Verkehr auf der Straße nimmt immer mehr zu. Neue Straßen zu bauen, ist teuer und stößt oft auf den Widerstand von Umweltschützern. Durch neue Informationstechnologien versuchen Techniker und Technikerinnen daher auf der vorhandenen Infrastruktur mehr Fahrzeuge unterzubringen und den Verkehr trotzdem flüssig zu gestalten. Darüber hinaus soll neue Technik das Fahren sicherer machen. Diese Woche widmete sich in Villach die so genannte Lakeside-Konferenz den dafür notwendigen Verfahren der Verkehrstelematik. Die Telematik verbindet Kommunikationstechnologie und Informatik. Durch ihren Einsatz im Verkehr, sollen Staus und Unfälle vermieden werden. Präsentiert wurde auf der Konferenz auch ein Projekt, in dem Sensoren untersucht wurden, durch die Autos Radfahrer und Fußgänger von selbst erkennen sollen.
Mit Reinhard Kloibhofer und Manfred Gruber, Austrian Institute of Technology (AIT), Wien. Autor: Mark Hammer.