Da capo: Hörbilder

Pakistan 2010 - Tagebuch einer Katastrophenhilfe. Aufgezeichnet von Monika Kalcsics

Ende Juli kam es in Pakistan als Folge eines außergewöhnlich starken Monsunregens zu katastrophalen Überschwemmungen. Die Wassermengen des Indus, der das Land auf einer 1.500 km langen Strecke durchfließt, zerstörten zuerst Gebiete im Nordwesten Pakistans. Dann überschwemmte der Fluss die südlichen Provinzen. Eine Fläche so groß wie Großbritannien stand unter Wasser, mehr als 15 Millionen Menschen waren betroffen, sechs Millionen benötigten unmittelbare Nothilfe als Umweltflüchtlinge in ihrem eigenen Land.

Doch anders als nach dem Erdbeben in Haiti zu Beginn dieses Jahres hat das Schicksal von Millionen Pakistanern zu keiner schnellen Hilfsaktion geführt. Es bedurfte drastischer Worte des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon Mitte August, um die internationale Staatengemeinschaft zu alarmieren. Bei seinem Besuch in einem der betroffenen Gebiete sprach er von einem Zeitlupentsunami. Tatsächlich war die Zahl der Betroffenen in Pakistan höher als beim Tsunami 2004. Doch diese Umweltkatastrophe ereignete sich weder schlagartig, noch forderte sie Hunderttausende Tote. Das Unglück passierte ausgerechnet in einem Land, das seit Jahren in der medialen Berichterstattung mit Terrorismus in Zusammenhang gebracht wird. Die falsche Katastrophe also im falschen Land? Schleppend setzten schließlich die Hilfslieferungen ein. Die größte Herausforderung war zu Beginn die Logistik. Wie sollte man rasch zu den Menschen in den überschwemmten Gebieten vordringen? Und mit der Dauer der Katastrophe verschlimmerte sich die hygienische Situation der Flutopfer drastisch.

Ein Wettlauf gegen Wasser, Schlamm und bürokratische Hürden, aufgezeichnet von Monika Kalcsics, die im August als Katastrophenhelferin für die Caritas in Pakistan gearbeitet hat.

Sendereihe

Gestaltung