Salzburger Nachtstudio

Das Universum aus dem Nichts. Der britische Astrophysiker Stephen Hawking, der Urknall und die Multiversum-Hypothese. Eine kosmologische Spurensuche von Günter Kaindlstorfer

Stephen Hawking ist ein Popstar der Astrophysik. In Bestsellern wie "Eine kurze Geschichte der Zeit" und "Das Universum in der Nussschale" hat sich der britische Forscher mit der Entstehung des Universums und anderen grundlegenden Fragen der Kosmologie auseinandergesetzt. In seinem neuen Buch "Der große Entwurf", das er zusammen mit dem Physiker Leonard Mlodinow geschrieben hat, behauptet Hawking, eine der grundlegenden Menschheitsfragen beantwortet zu haben. Die Frage: "Gibt es Gott oder gibt es ihn nicht?"

Hawkings Position ist klar: "Bestimmte Naturgesetze weisen darauf hin, dass das Universum sich selbst aus dem Nichts geschaffen hat. Dazu ist es nicht notwendig, die Existenz eines Gottes anzunehmen."

Der Wiener Quantenpyhsiker Anton Zeilinger widerspricht vehement: "Hawking überschreitet die Grenzen, die ihm als Naturwissenschafter gesetzt sind. Gott, so es ihn gibt, wäre ein Wesen, das außerhalb von Raum und Zeit existieren würde. Das heißt, die Vorstellung, dass es vor dem Urknall einen Schöpfer gegeben hat, der sich gedacht hat: 'Mir ist fad, mach' ma' halt ein Universum' - diese Vorstellung ist unglaublich naiv. Ein potenzieller Schöpfer stünde außerhalb von Raum und Zeit. Das heißt, er könnte sehr wohl Raum und Zeit - und damit unser Universum - geschaffen haben."

Wann und wie ist unser Kosmos entstanden? Ist das Universum, das wir kennen, das einzige, oder gibt es tatsächlich Milliarden und Abermilliarden anderer Universen, in denen jeweils andere Naturgesetze herrschen? Und wenn es solche Universen gibt, wird man sie jemals "nachweisen" können? Mit diesen Fragen beschäftigen sich renommierte Wissenschafter im "Salzburger Nachtstudio".

Service

Stephen Hawking und Leonard Mlodinow: Der große Entwurf - Eine neue Erklärung des Universums (Buch Rowohlt-Verlag, Reinbek)

Gerhard Börner: Schöpfung ohne Schöpfer? Das Wunder des Universums (Buch DVA München)

Martin Bojowald: Zurück vor den Urknall - Die ganze Geschichte des Universums (Buch S. Fischer)

Ronald Weinberger: Die Astronomie und der liebe Gott - Frevelhafte Gedanken eines ,typischen' Naturwissenschaftlers (Buch Wagner-Verlag)

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Wynton Marsalis
Titel: Indelible and Nocturne
Länge: 01:30 min
Label: Columbia 468273 2

Komponist/Komponistin: Wynton Marsalis
Titel: You don't know what love is
Länge: 02:00 min
Label: Columbia 468273 2

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