Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Mit Univ.-Prof.in Dr.in Karin Gutiérrez-Lobos.
Schlaganfall - Moderne Therapiestrategien
Sendungsvorbereitung: Dr. Michaela Steiner
Redaktion: Dr. Christoph Leprich

Schlaganfall - Moderne Therapiestrategien

"Schlaganfall ist ein Notfall" - die Verwendung dieses plakativen Schlagworts hat sich in den vergangenen Jahren bewährt. Die Statistik liefert dazu den Beweis. Während die Häufigkeit des Schlaganfalls im Steigen begriffen ist, sinkt die Sterblichkeit rasant.
In Österreich erleiden weit über 30.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. Und trotz Rückgang der Sterblichkeitsraten ist der Schlaganfall immer noch Todesursache Nummer 3 nach Herzerkrankungen und Krebs.
Schlaganfälle werden in der Mehrzahl durch Blutgerinnsel (Thromben) im Gehirn ausgelöst - in geringerer Zahl durch Einblutung ins Hirngewebe oder durch Blutungen aus Gefäßmissbildungen.
Die sinkende Sterblichkeit ist zu einem überwiegenden Teil darauf zurückzuführen, dass immer mehr von Schlaganfall-Betroffene an spezialisierten Schlaganfall-Überwachungsstationen, den sogenannten "Stroke-Units" behandelt werden, die in Österreich mittlerweile flächendeckend etabliert worden sind. An den Stroke-Units werden nicht nur wesentliche Körperfunktionen der Patienten überwacht und reguliert, sondern auch effiziente Akuttherapien wie die Thrombolyse - die medikamentöse Auflösung eines Blutgerinnsels im Gehirn - durchgeführt. Dieses Verfahren kann allerdings nur innerhalb der ersten viereinhalb Stunden nach Auftreten der Symptome eingesetzt werden.
Eine neue interventionelle Therapie stellt die mechanische Entfernung des das Gehirngefäß verschließenden Blutgerinnsels mittels Katheter dar. Dieses Verfahren ist vorerst nur ausgesuchten Patienten vorbehalten und wird in speziellen Zentren durchgeführt.
Wesentliche Maßnahme nach einem Schlaganfall ist die Rehabilitation - hier besteht in Österreich nach wie vor großer Nachholbedarf.
Das Auftreten eines Schlaganfalls ist häufig kein "unvorhersehbarer Schicksalsschlag". Denn rund die Hälfte der Schlaganfälle wird durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hohe Blutfette, Übergewicht, Alkohol und Rauchen verursacht - und diese können behandelt werden.
Univ.-Prof.in Dr.in Karin Gutiérrez-Lobos diskutiert dieses Mal mit Experten über die Fortschritte der Therapie des Schlaganfalls, wobei eine Betroffene das Gespräch mit ihren Erfahrungen bereichert.

Service

Univ.-Prof. Dr. Eduard Auff
Medizinische Universität Wien
Universitätsklinik für Neurologie
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/40400/3120
E-Mail
Uniklinik f. Neurologie

Prim. Univ.-Prof. Dr. Heinrich Binder
Sozialmedizinisches Zentrum Baumgartner Höhe
Otto-Wagner-Spital und Pflegezentrum
Neurologisches Zentrum
Baumgartner Höhe 1
A-1145 Wien
Tel.: +43/1/910 60/20708
E-Mail
Neurologisches Zentrum

Österreichische Gesellschaft für Neurologie
Skodagasse 14-16/1
A-1080 Wien
Tel.: +43/1/512 8091/19
E-Mail
Öst. Gesellschaft f. Neurologie

ÖGSF - Österreichische Gesellschaft für Schlaganfall-Forschung
Präsident: Univ. Prof. Dr. Johann Willeit
Universitätsklinik für Neurologie Innsbruck
Anichstraße 35
A-6020 Innsbruck
Tel.: +43/512/504-0
E-Mail
ÖGSF

Dachverband der Schlaganfall-Selbsthilfegruppen in Österreich
Manuela Messmer-Wullen
Tel.: +43/699/11494701
E-Mail

Schlaganfall Selbsthilfegruppen in den Bundesländern

Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
Reinhardtstr. 14
D-10117 Berlin
Tel.: +49/30/531437931
E-Mail
Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft

Rehabilitationseinrichtungen bei Schlaganfall
Schlaganfall - Die Anzeichen nicht ignorieren
Schlaganfall - Vorsorge, Diagnose, Therapie
Infos zum Thema Schlaganfall der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie
Folder: "Schlaganfall - Jede Minute zählt"
Schlaganfallsbehandlung
Physiotherapie nach Schlaganfall
Das Schlaganfall-Portal im Internet


Jürgen Tesak, "Aphasie: Sprachstörungen nach Schlaganfall oder Schädel-Hirn-Trauma",
Verlag Schulz-Kirchner, 3. überarbeitete Auflage 2010

Brigitte Mohn, Monika Kirschner, "Risiko Schlaganfall: Kompetent vorbeugen. Alarmsignale erkennen. Richtig handeln. Folgen vermeiden", Verlag Vgs 2005

Norman Doidge, "Neustart im Kopf: Wie sich unser Gehirn selbst repariert", Campus Verlag 2008

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