Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
1. Biomarker und MRT: Optimierte Diagnose in der Neurologie
2. Positive Auswirkungen des Tierschutzes auf bäuerliche Einkommen
3. Ukrainische Zwangsarbeiterinnen in Kärnten
4. Kulturelles Erbe als Herausforderung
Redaktion: Franz Tomandl
16. März 2012, 19:05
1. Biomarker und MRT: Optimierte Diagnose in der Neurologie
Zur 10. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für N eurologie
Neu entdeckte Biomarker, verfeinerte bildgebende Verfahren und darauf aufbauende nicht-invasive Therapien ermöglichen präzisere Diagnosen und wirksamere Behandlungen bei Patienten mit Demenz, Schlaganfall oder Multipler Sklerose. Diese diagnostischen Entwicklungen sind heuer ein Schwerpunkt der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, die diesmal in Graz stattfindet. Mit Franz Fazekas, Universitätsklinik für Neurologie an der Medizinischen Universität Graz. Autorin: Sabrina Adlbrecht.
2. Positive Auswirkungen des Tierschutzes auf bäuerliche Einkommen
Zur 17. Internationale Fachtagung zum Tierschutz
Für Landwirte, aber auch für die Verbraucher ist der Tierschutz beim Nutztier besonders interessant. Viele Daten erhalten Tierärzte von Schlachthöfen, die Rückschlüsse zulassen, wie der Bauer seine Tiere gehalten und behandelt hat. Grobe Verstöße gegen den Tierschutz können längst angezeigt werden, auch wenn manche Schlachthof-Betreiber die Amtstierärzte zu bremsen versuchen. Die Auswertung zeigt: Mehr Tierschutz lohnt sich auch ökonomisch für die Bauern. Mit Thomas Richter, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen, Thomas Blaha, Epidemiologe an der Tierärztlichen Hochschule Hannover und Vorsitzender der "Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz Deutschland". Autor: Cajo Kutzbach.
3. Ukrainische Zwangsarbeiterinnen in Kärnten
Schon bald nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte die Wirtschaft Nazi-Deutschlands mit einem Mangel an Arbeitskräften zu kämpfen - bedingt durch die Aufrüstung und die Wehrpflicht für deutsche und österreichische Männer. In der Folge wurden im Laufe des Zweiten Weltkriegs zwischen sieben und elf Million Menschen zur Zwangsarbeit herangezogen, darunter Zivilisten aus von den Nazis besetzten Gebieten, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene. Ein kürzlich im Drava Verlag Klagenfurt / Celovec erschienenes Buch beleuchtet die Lebensgeschichten von ukrainischen Zwangsarbeiterinnen, von denen einige nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Kärnten geblieben sind. Rezension: Tanja Malle.
Buchtipp: Tomaz Ogris: "Anisja. Zwangsarbeiterin in Kärnten", Drava Verlag Klagenfurt / Celovec
4. Kulturelles Erbe als Herausforderung
Die Kostbarkeit des kulturellen Erbes spricht den Nationalstolz an, wirkt identitätsstiftend und ist Teil der kollektiven Biographie. Und so kann das kulturelle Erbe, wie etwa in Europa, über Grenzen hinweg Zusammengehörigkeit schaffen. Gleichzeitig birgt es die Gefahr der Ausgrenzung. Denn nicht alle Gruppen, nicht alle Kulturen sehen sich in einem vermeintlich dominanten Kulturerbe repräsentiert. Die Kulturwissenschaften setzen sich kritisch mit der Definition unseres kulturellen Erbes auseinander. Materielles Erbe wird genauso wie Gedächtniskultur transdisziplinär analysiert. Forschungen dieser Art sind zwar innovativ und gesellschaftlich relevant, sie sind aber schwer in den universitären Lehrbetrieb integrierbar. Das Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften zählt zu den wenigen österreichischen Forschungseinrichtungen, die den transdisziplinären und gesellschaftskritischen Ansatz der Kulturwissenschaften fördern. Mit Aleida Assmann, Universität Konstanz, Robert Traba, Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften.