Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Jacques Rancière: Zur Politik der Ästhetik. Gestaltung: Michael Schmidt

Kaum ein Philosoph wird aktuell innerhalb der bildenden Kunst angeregter diskutiert als Jacques Rancière. Dabei fand das Werk des 72-jährigen Franzosen jahrzehntelang nur wenig Beachtung. Obwohl er durch seine Mitarbeit im Autorenkollektiv rund um Louis Althusser mit "Lire le capital" ("Das Kapital lesen") schon früh für Aufsehen sorgte, geriet Rancière lange in Vergessenheit. In die kulturtheoretische Abrechnung mit dem, was man gemeinhin Moderne nennt, schien Rancières ästhetische Theorie nicht zu passen. Erst das verstärkte Interesse, die Kunst der Moderne noch einmal aus zeitlicher Distanz zu analysieren, rückt Rancières Fragen nach dem Politischen in der Kunst wieder ins Zentrum der Diskussion. Sein Denken bewegt sich zwischen politischer und ästhetischer Reflexion entlang von Begriffen wie "Gleichheit", "Gemeinschaft" oder "sinnliche Welt".

Service

Rancière, Jacques: Und die Müden haben Pech gehabt! Interviews 1976 - 1999, Wien: Passagen 2012.

Rancière, Jacques: Die Aufteilung des Sinnlichen, Berlin: b_books 2006.

Rancière, Jacques: Das Unvernehmen. Poltik und Philosophie, Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2002.

Sonderegger, Ruth: "Negative versus Affirmative Critique: On Pierre Bourdieu and Jacques Rancière", in: Boer, Karin und Ruth Sonderegger (Hrsg.): Conceptions of critique in modern and contemporary philosophy, Houndmills, Basingstoke, Hampshire, UK: Palgrave Macmillan 2012.

Sonderegger, Ruth: "Affirmative Kritik. Warum und wie Jacques Rancière Streit sammelt", in: Robnik, Drehli und Siegi Mattl (Hrsg.): Das Streit-Bild. Jacques Rancière und die Geschichtlichkeit des Films, Wien u.a.: Turia Kant 2010.

Kastner, Jens: Der Streit um den ästhetischen Blick. Kunst und Politik zwischen Pierre Bourdieu und Jacques Rancière, Wien u.a.: Turia Kant 2012.

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