Erfüllte Zeit

1. Jänner 2013, 07:05

1. Nächstenliebe im Judentum

In der römisch-katholischen Kirche wird heute das Hochfest der Gottesmutter begangen. Nach einer älteren Tradition, die etwa in der Kirche von England noch immer hochgehalten wird, ist heute das Fest der Beschneidung des Herrn - "Circumcisio Christi", denn jeder jüdische Bub wird am achten Tag nach seiner Geburt beschnitten.
So will es das mosaische Gesetz.
Das Judentum gilt vielen als eine Religion des Gesetzes - nach dem Grundsatz "Auge um Auge, Zahn für Zahn" - während das Christentum die Religion der Nächstenliebe sei.
Ein unzutreffendes Klischee und ein künstlicher Gegensatz - der sich leicht widerlegen lässt. Und wer könnte das besser als der Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien, Paul Chaim Eisenberg im folgenden Beitrag, gestaltet von Claudia Kuschinsky-Wallach.


2. Porträt blinder Therapeut Wolfgang Fasser

Der Jahreswechsel ist die Zeit der guten Vorsätze - viele hoffen auf einen Neuanfang, auf eine glückliche Wendung im Leben, ja vielleicht sogar auf ein Wunder.
Und es gibt sie manchmal tatsächlich: Jenny, zum Beispiel, war Jahre hindurch praktisch stumm, hat sich nicht artikulieren können: Durch ein vorgeburtliches Hirntrauma waren alle ihre Bewegungen unkoordiniert - und sie selbst ein Kind mit besonderen Bedürfnissen (wie es so schön heißt). Und mit einem besonderen Anspruch an sich selber: nämlich dem, aus ihre Bedingungen das Beste zu machen.
Mittlerweile ist sie erwachsen, eine junge Frau. Sie studiert Pädagogik in der italienischen Stadt Arezzo. Dass sie so weit kommen konnte, das hat sie nicht zuletzt ihrer eigenen Beharrlichkeit zu verdanken - und ihrem Wegbegleiter Wolfgang Fasser.
Er ist Physio- und Musiktherapeut, mit 22 Jahren ist er völlig erblindet.
Dass er trotzdem nicht verbittert ist, sondern ein sehr erfülltes Leben führt - dazu trägt wohl auch seine ganz spezielle persönliche Spiritualität bei.
Brigitte Krautgartner mit dem Porträt einer ungewöhnlichen Persönlichkeit.


3. Neuer Film über Bhutan: "What Happiness is"

Was wäre, wenn die Regierungen dieser Welt die Entwicklung ihrer Staaten nicht anhand wirtschaftlicher Parameter mit dem Bruttonationalprodukt erheben würden, sondern danach fragten, ob die Bürger ihrer Länder glücklich sind. In einem Land der Welt geschieht das bereits, im Himalaya-Staat Bhutan, dort erhebt man das "Bruttonationalglück", und wie ernst man es dort damit meint, das zeigt ein Film, der kürzlich in den Kinos angelaufen ist. Er heißt "What Happiness is" und stammt vom oberösterreichischen Musiker, Schriftsteller und Filmemacher Harald Friedl. Martin Gross hat mit ihm gesprochen.


4. Bibelkommentar zu Numeri 6, 22 - 27

Eine der ältesten Segenssprüche überhaupt, der so genannte "aaronitische Segen", ist am 1. Jänner als erste Lesung im katholischen Gottesdienst zu hören, aus dem Buch Numeri, dem Vierten Buch Mose. Die Gedanken dazu kommen vom katholischen Theologen und Sozialethiker Markus Schlagnitweit.

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