Radiokolleg - Das Neujahrskonzert

3. Jänner 2013, 09:45

In dem mit tausenden Blumen geschmückten, großen Saal des Wiener Musikvereins findet traditionell am 1. Jänner eine der eindrucksvollsten Aufführungen der Welt statt. Die Proportionen des goldglänzenden Raumes mit seinen Balkonen und Skulpturen bieten eine ideale Raumakustik für das musikalische Ereignis der Wiener Philharmoniker: Das Neujahrskonzert. Unter anderem Lorin Maazel, Herbert von Karajan, Zubin Meta und Nikolaus Harnoncourt dirigierten nicht nur "An der schönen blauen Donau" oder den "Radetzkymarsch" - die Werke der Strauß-Dynastie stehen insgesamt auf dem Programmzettel.

Zum ersten Mal fand das Neujahrskonzert Ende 1939 statt. Um 11:30 des 31. Dezembers widmeten die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Clemens Krauss ein Konzert dem "Kriegswinterhilfswerk des Deutschen Volkes". Am 1. Jänner 1941 fand schließlich das erste Neujahrskonzert tatsächlich im neuen Jahr statt. In der Nachkriegszeit prägte Willi Boskovsky als längstdienender künstlerischer Leiter das ritualisierte Medienevent. Seit 1969 wird das Konzert in Farbe in alle Welt übertragen. Radio und Fernsehen, Moderation und Presse, aber auch Ästhetik und Präsentation behandelt Hans Groiss in seiner Analyse des "Nobelpreises" der konzertanten Aufführung, wie der Dirigent Franz Welser-Möst das Neujahrskonzert einmal betitelte.

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