Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

Ziemlich klein - ziemlich ansteckend: Viruserkrankungen Teil 1

Erkrankungen der Gebärmutter - werden zu viele Totaloperationen durchgeführt

Redaktion: Dr. Christoph Leprich

ZIEMLICH KLEIN - UND ZIEMLICH ANSTECKEND: VIRUSERKRANKUNGEN TEIL 1
Etwa 3.000 verschiedene Viren wurden bislang identifiziert. Da Viren im Wesentlichen nur aus Nukleinsäure bestehen, benötigen sie andere Lebewesen, wie etwa den Menschen, um sich vermehren zu können. Bei diesem Vorgang können die Viren dann zahlreiche Krankheiten auslösen. Von A wie Aids über Leberentzündungen oder Haut- und Schleimhautwarzen bis zur Zytomegalie reicht die Palette viral bedingter Erkrankungen.
Die Viren benutzen verschiedene Wege, um von einem Menschen auf einen anderen zu gelangen. Über den Luftweg per Tröpfchen, durch direkten Kontakt oder Schmierinfektion und über zahlreiche Körperflüssigkeiten sind Ansteckungen möglich. Manche vor allem in den Tropen lebende Arten benutzen blutsaugende Insekten.
Es gibt einige Stämme, die als hoch-infektiös gelten und denen man kaum entgehen kann: Masern, Mumps, Röteln, Kinderlähmung, Windpocken, sowie das Dreitagesfieber und die Ringelröteln sind viral bedingt und werden als Kinderkrankheiten bezeichnet. Während etwa das Dreitagefieber oder Ringelröteln zu den harmlosen Kinderkrankheiten zählten, treten bei anderen - wenn auch sehr selten - gefürchtete Komplikationen auf. Allen voran sind hier die Masern mit der Gefahr einer Entzündung des Gehirns bzw. einer Lungenentzündung zu nennen.
Mithilfe von Impfprogrammen ist es gelungen, weltweit die Pocken auszurotten. Aber viele Menschen fürchten die Nebenwirkungen einer Impfung mehr als die Nebenwirkungen einer Erkrankung, da dank der Durchimpfung verschiedene Krankheitsbilder kaum noch bekannt sind.
Als Ziel hat sich Europa die Ausrottung dieser beiden Erkrankungen bis 2015 gesetzt.
Dr. Michaela Steiner hat mit dem Kinderarzt DDr. Peter Voitl und der Virologin Univ.-Prof. Dr. Heidemarie Holzmann gesprochen.

ERKRANKUNGEN DER GEBÄRMUTTER - WERDEN ZU VIELE TOTALENTFERNUNGEN DURCHGEFÜHRT?
Totaloperation, radikale Entfernung und ähnliche angsteinflößende Begriffe hinter vorgehaltener Hand geflüstert - noch vor wenigen Jahrzehnten waren Operationen an der Gebärmutter von einer dunklen Wolke aus Bestürzung und Scham umgeben.
Im Herbst dieses Jahres wird in Deutschland von der zuständigen Fachgesellschaft eine Leitlinie für die Notwendigkeit von Gebärmutteroperationen herausgegeben. Und das aus gutem Grund: denn die Entfernung der Gebärmutter war und ist einer der häufigsten gynäkologischen Eingriffe. Und in 90 Prozent der Fälle sind es gutartige Erkrankungen - also kein Krebs - die zu diesem Eingriff führen.
Wir gehen der Frage nach, in welchen Fällen diese für viele Frauen psychisch belastende Operation unumgänglich ist und ob in Österreich zu viele Hysterektomien - so die Fachbezeichnung - durchgeführt werden.
Gudrun Braunsperger hat mit Univ.-Prof. Dr. Ludwig Wildt, von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Innsbruck darüber gesprochen.

Service

Interviewpartner:
Univ.-Prof. Dr. Heidemarie Holzmann
Department für Virologie der Medizinischen Universität Wien
Kinderspitalgasse 15
A-1095 Wien
Tel.: +43(0)1/40160/65522
E-Mail: heidemarie.holzmann@meduniwien.ac.at
Homepage

DDr. Peter Voitl
FA für Kinder- und Jugendheilkunde
Donaucitystraße 1
A-1220 Wien
Tel.: +43(0)1/2637979
E-Mail: peter.voitl@kinderarzt.at
Homepage

Weitere Info-Links:
Gesundheit.gv.at/Kinderkrankheiten
Wien.gv.at/Kinderkrankheiten
Österreichisches Schulportal
Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e.V.
DocCheckNews. Masern: Pimpfe ohne Impfen
Science.orf.at/Viren sind "geborgtes Leben"
Robert Koch Institut

Buch-Tipps:

DDr. Peter Voitl
Kinderkrankheiten von A bis Z
Verlagshaus der Ärzte 2011
ISBN-13: 978-3990520024

Ursula Keicher
Kinderkrankheiten: Schnell erkennen gezielt behandeln (Alles, was man wissen muss)
Gräfe und Unzer 2011
ISBN-13: 978-3833819865

Dr. med. Herbert Renz-Polster, Dr. med. Nicole Menche, Dr. med. Arne Schäffler
Gesundheit für Kinder: Kinderkrankheiten verhüten, erkennen, behandeln: Moderne Medizin - Naturheilverfahren - Selbsthilfe - Aktualisierte und überarbeitete Neuauflage
Kösel-Verlag 2012
ISBN-13: 978-3466309047

Martin Hirte
Impfen Pro & Contra: Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung
Knaur TB 2012
ISBN-13: 978-3426876190


Weiterführende Informationen zum Beitrag über Gebärmutterentfernungen:

Interviewpartner:

Univ.-Prof. Dr. Ludwig Wildt, Univ.-Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin Department Frauenheilkunde
Anichstraße 35
A-6020 Innsbruck
Tel.: +43 050 504 23068
E-Mail: info@kinderwunsch-zentrum.at
Homepage

Weitere Info-Links:

Analyse der Gebärmutterentfernungen in Deutschland, 2011 erschien
Gebärmutterentfernung - Broschüre vom Feministischen Frauengesundheitszentrum e.v. Berlin
Folgen der Gebärmutterentfernung

Sendereihe