Salzburger Nachtstudio

Österreich seit 2. April 1987. Eine kabarettistische Erhellung und eine philosophische Reflexion.
Gestaltung: Elisabeth J. Nöstlinger

Zwei Meister des gesprochenen Wortes sind ins Rathaus eingeladen, ein Vierteljahrhundert kabarettistisch-philosophisch zuzuspitzen. Lukas Resetarits und Konrad Paul Liessmann. Beide sind scharf in ihrer Rückschau auf ein Österreich, das politisch geprägt war von Jörg Haider in den Neunzigerjahren, von den Privatisierungen der Ära Schüssel, "die dem Staat wenig, aber dem Berater viel einbrachten" und vom "Ederer-Tausender" vor der EU-Abstimmung: "Wer hätte damals für einen Euro-Siebziger- gestimmt?"

Und was hat sich für den Kabarettisten Lukas Resetarits und den Philosophen Konrad Paul Liessmann seit 2. April 1987, dem Tag der ersten Wiener Vorlesung im Rathaus, geändert? Für Konrad Paul Liessmann ist der "Reformzwang" an den Universitäten schädlich, denn "unser rigides Ausbildungssystem bringt die Jugend um einen Teil ihrer Jugend" und angesichts des in den vergangenen Jahren anschwellenden "Elite"-Geredes sei zu befürchten, dass das aufklärerische Konzept freier und gleicher Bürger verloren gehe. Für kritische Aufklärung am Puls der Zeit stehen die Wiener Vorlesungen seit ihrer Gründung durch Hubert Christian Ehalt. Sie sind öffentlich und frei zugänglich, kritisch und am Puls der Zeit. Lukas Resetarits und Konrad Paul Liessmann befunden und bewerten die gesellschaftliche, politische und geistige Situation des letzten Vierteljahrhundert erneut.

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