Logos - Theologie und Leben

"Was glauben Sie?" - Bischof Egon Kapellari. Gestaltung: Johannes Kaup

Er gilt als ein stiller, aber intellektuell und kunstsinnig überaus produktiver Kopf unter den katholischen Bischöfen Österreichs: Egon Kapellari, Diözesanbischof von Graz-Seckau.

So förderte er etwa auch die künstlerische Verhüllung von 5000 Kirchen, Kapellen, Kreuzen und Marterln der Steiermark während der Fastenzeit. Solle diese Aktion doch "zeigen, wie der öffentliche Raum und die gesamte Zivilgesellschaft seit Jahrhunderten durch das Christentum wesentlich mitgeprägt worden sind und auch heute mitgeprägt werden", erklärte Bischof Kapellari vor kurzem. Außerdem könne das Verhüllen bewusst machen, was es heißt, würde Religion zur Gänze in die private Sphäre zurückgedrängt werden. Die Kirche, so der Bischof, möchte in Dialog treten - mit Gläubigen, aber auch mit Zweiflern und Kritikern. Dazu und zu Fragen seines persönlichen Glaubens spricht Egon Kapellari am Samstag nach Ostern mit Johannes Kaup.

1936 in Leoben geboren, studierte Egon Kapellari zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Graz und danach katholische Theologie in Graz und Salzburg. 1961 wurde er zum Priester geweiht, war bis 1981 Hochschulseelsorger und Leiter des Afro-Asiatischen Instituts. Von 1981 an wirkte er als Diözesanbischof der Diözese Gurk-Klagenfurt und ab 2001 als Bischof der Diözese Graz-Seckau. In der österreichischen Bischofskonferenz ist Egon Kapellari stellvertretender Vorsitzender und zuständig für die Bereiche Kultur, Europafragen und Medien. Zahlreiche Bücher veröffentlichte Kapellari über die Schnittstellen von Glaube und Kunst: "Seit ein Gespräch wir sind" (2007), "Heilige Zeichen" (2008), "Das Leiden Christi" (2010), "In und gegen" (2010) und "Zeichen am Weg - eine Nachlese" (2012).

Egon Kapellari gilt als ein weit über den Kirchenraum hoch geschätzter Kunstförderer, der das Gespräch mit zeitgenössischen Künstlern sucht. 2011 hat er bei Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt eingereicht. Seine Amtszeit wurde von Papst Benedikt XVI. aber um weitere zwei Jahre bis 2013 verlängert.

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