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Ich schenk dir einen Berg in Afrika. Kilimanjaro - eine Versuchung. Der Autor begleitet Deutsche und Österreicher mit ihren afrikanischen Bergführern zum höchsten Punkt des Kilimanjaro. Die Wanderung ist geprägt von zu hoch gesteckten Erwartungen und programmeirtem Scheitern. Nur wenige werden den Gipfel tatsächlich erreichen. Feature von Gerald Navara

Als ein deutscher Missionar 1848 von einem schneebedeckten Berg am Äquator in Afrika berichtet, wird ihm nicht geglaubt. Königin Victoria von England soll später, einem oft erzählten Gerücht zufolge, ihrem Verwandten, dem deutschen Kaiser Wilhelm den Berg zum Geburtstag geschenkt haben. 1889 gelingt nach zwei erfolglosen Versuchen dem deutschen Hans Meyer, unterstützt vom österreichischen Alpinisten Ludwig Purtscheller, die Erstbesteigung. Er tauft die höchste Erhebung des Vulkankegels "Kaiser Wilhelm-Spitze". Bis zum Ende der deutschen Kolonialzeit 1918 ist der Kilimanjaro der höchste Berg Deutschlands. Vom afrikanischen Begleiter, der bei der Erstbesteigung dabei war, von Mzee Lauwo, erfährt man kaum etwas. Seine jüngste Tochter lebt heute noch am Fuß des Kili und erzählt von ihrem Vater, der nachgewiesenermaßen 124 Jahre alt wurde und über siebzig Jahre lang Bergsteiger auf den höchsten Punkt des Kilimanjaro führte!

Ungefähr dreißigtausend Touristen versuchen jedes Jahr, den höchsten Berg Afrikas zu erklimmen. Vier von fünf, die den Vulkankegel anstreben, waren vorher noch nie auf einem Berg. Die Hälfte der Gipfelstürmer hat Erfolg. Es sei der höchste Spaziergang der Welt, wird behauptet - dem höchsten Punkt fehlen gerade 105 Meter auf den Sechstausender.

"Ich schenk dir einen Berg in Afrika" begleitet Deutsche und Österreicher mit ihren afrikanischen Bergführern auf dem Weg zu Erfolg und Scheitern. Der Autor führt auch akustisch bis zum Gipfel und lässt lokale Kritiker zu Wort kommen, die in dem Berg mehr sehen als nur ein Sportgerät zur Selbstbestätigung.
Der höchste Punkt des Kilimanjaro trägt heute übrigens den Namen Uhuruu Peak, "Berg der Freiheit".

Sendereihe

Gestaltung

  • Gerald Navara