Leporello

Anblicke und Einsichten: Eva Rossmann über "Krummvögel"

"Der Krummvogel ist ein Vogel, den es in seltsamen, versteckten Winkeln des Viertels noch geben soll. Eine Eigenschaft des Krummvogel ist, dass er vielleicht nicht so gut zu dieser Zeit passt - oder aber dieser Zeit längst voraus ist."
Aus der Zeit gefallen - das scheint auch das jüngste Buch von Eva Rossmann zu sein. "Krummvögel" heißt das Werk der im Weinviertel ansässigen Schriftstellerin. Vor 20 Jahren begann Rossmann bereits damit, es zu schreiben, dieser Tage ist es im Limbus-Verlag erschienen

Nach 14 Krimis mit der bewährten Heldin Mira Valensky befindet Rossmann sich mit ihren Krummvögeln auf einem neuen, gewissermaßen schrägen Terrain: denn ihr Buch hat sie als einen - etwas anderen - Roman, als eine kunstvoll verstiegene Geschichte angelegt, in der es vordergründig um die Suche nach besagten sagenumwobenen Vögeln geht. In der Landbevölkerung wird gemunkelt, dass diese Tiere im südlichen Weinviertel sowie in der Seenlandschaft des Burgenlands beheimatet sind, doch kein Mensch hat jemals einen Krummvogel auch tatsächlich zu Gesicht bekommen, nicht einmal die alteingesessenen Bewohner jenes "Viertels". Die Vögel sind je nach Fantasie des angeblichen Beobachters riesengroß, von träger Natur und brauner Farbe, dann wieder bunt, ein andermal weiß, und nach weiteren Lesarten ähneln sie entweder einem übergroßen Huhn - oder einem Strauß.

Bei Eva Rossmann sind diese Geschöpfe einerseits Teil einer fiktiven Geschichte über ein Paar, das zur Pirsch aufbricht, um einmal dieser seltsamen Tiere ansichtig zu werden Auf der anderen Seite stehen die Krummvögel als Sinnbild für etwas, das nicht minder schwer zu erlangen ist: das Verständnis jedes Einzelnen von sich Selbst und von seiner Umwelt.-
Gestaltung: Christa Eder

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