Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Der Quantencomputer auf der Werkbank
2. Geo-Engeneering - eine Bastelei an Mutter Natur
3. Windkraftanlagen lernen das Schwimmen
4. Verschwindet Nemo?

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Der Quantencomputer auf der Werkbank

Vor 10 Jahren wurde das "Institut für Quantenoptik und Quanteninformation" der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gegründet. Seither ist das kleine Land Österreich eine Großmacht auf dem Gebiet der Quanteninformationsforschung. In Wien leitet Anton Zeilinger, der mit seinen Teleportationsexperimenten weltberühmt wurde, eine Arbeitsgruppe des IQOQI, in Innsbruck sorgen die beiden theoretischen Physiker Peter Zoller und Hans Briegel und die beiden Experimentalphysiker Rudolf Grimm und Rainer Blatt mit ihren Arbeitsgruppen regelmäßig für Furore in der Quantenphysik. - Rainer Blatt konnte in den letzten Jahren eines der ersten theoretischen Modelle für den Quantencomputer im Experiment umsetzen. Das Konzept, das in der Zwischenzeit weiter entwickelt wurde, stammt von seinem Innsbrucker Kollegen Peter Zoller. Dabei handelt es sich um ein quantenlogisches Netzwerk auf Basis eines Ionenfallen-Computers. Diese Ionenfallen werden in Innsbruck in einer institutseigenen mechanischen Werkstatt hergestellt. Wer Atome mit Quantengesetzen manipuliert und damit dem Quantencomputer das Rechnen beibringen will, der muss zunächst einmal drehen, fräsen und erodieren.
Mit Stefan Haselwanter, Techniker am Innsbrucker "Institut für Quantenoptik und Quanteninformation" der Österrreichischen Akademie der Wissenschaften. Autor: Armin Stadler.

2. Geo-Engeneering - eine Bastelei an Mutter Natur

Gern spricht man von Mutter Erde und vermenschlicht damit den Heimatplaneten, wie einst die antiken Griechen. Damals hielt man Mutter Erde sogar für eine Göttin, Gaia geheißen. Nur: Ist diese Sichtweise heute noch zeitgemäß? Denn klammheimlich macht sich eine andere breit. Die Erde ist keine Mutter, sondern ein Roboter. Denn wie alle Maschinen kann man Roboter mit ingenieurstechnischen Methoden besser machen oder zumindest versuchen, sie zu optimieren. Beim Klimawandel sollen die Veränderungen durch das Treibhausgas CO2 wieder rückgängig gemacht werden. Mit Mark Lawrence, Wissenschaftlicher Direktor am Institute for Advanced Sustainable Studies, Potsdam, Hauke Schmidt, Klimaforscher am Max Planck Institut für Meteorologie, Hamburg. Autor: Uwe Springfeld.

3. Windkraftanlagen lernen das Schwimmen - Inseln für Windräder in tiefem Wasser

Auf hoher See weht meist eine steife Brise. Also eigentlich der ideale Standort für Windräder. Aber dort ist das Wasser häufig sehr tief. Deshalb fördert die EU mit bisher 19 Millionen das Projekt FLOATGEN, bei dem es um die Entwicklung schwimmender Windräder geht. Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Spanien, England, Norwegen und Belgien sind daran beteiligt: Mit dem Projekt sollen demonstriert werden, wie zwei schwimmende Windturbinen in südeuropäischem tiefen Wasser Strom erzeugen. 2015 sollen Prototypen entstehen, die dann noch bis 2016 erforscht und verbessert werden. Mit Friedemann Beyer, Frank Sander, David Schlipf, Abteilung für Windenergie der Universität Stuttgart. Autor: Cajo Kutzbach.

4. Verschwindet Nemo?

Die abenteuerliche Reise des kleinen Clownfisches "Nemo" war einer der erfolgreichsten Animationsfilme aller Zeiten. Es ist die Geschichte eines Anemonenfisches, der in menschliche Gefangenschaft gerät, schließlich aus dem Aquarium entkommt und zuletzt ins Korallenriff zurückkehrt. - Als "Nemo" vor zehn Jahren in den Kinos auftaucht, beginnt im realen "Nemo"-Leben ein Horrortrip ohne Happy End. Denn Anemonenfische wurden nach Erscheinen des Films an einigen Orten beinahe ausgerottet. Gegenwärtig läuft die 3D-Version von Nemo. Deshalb fragen sich einige Meeresbiologen besorgt: Verschwindet Nemo endgültig? Mit Alison Jones, Meeresbiologin, Australian Institute of Marine Science in Townsville, Monica Biondo, Meeresbiologin, Schweiz. Autor: Peter Jaeggi.

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