Uwe Scheuch weicht dem Druck
Der Chef der Kärntner Freiheitlichen, Uwe Scheuch, zieht die Konsequenzen aus den Vorwürfen in der Parteispendenaffäre und tritt von allen Ämtern zurück. Nachfolger wird Scheuchs Bruder Kurt. Diese Entscheidung ist am Vormittag in Klagenfurt bekanntgegeben worden.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 1.8.2012
Rückzug aus allen Funktionen
Scheuch war zuletzt FPK-Vorsitzender, erster Landeshauptmann-Stellvertreter und zuständig für die Belange von Bildung, Schule, Jugend, Naturschutz, Raumordnung, Nationalparks, Feuerwehren, Jagd und Fischerei.
Scheuch begründete seinen Rücktritt damit, dass er genug von der "Hetze" gegen seine Person habe und kritisierte die Medien scharf.
Nachfolger von Uwe Scheuch als Parteichef und in der Landesregierung wird sein Bruder Kurt Scheuch. Dieser stand bisher an der Spitze des FPK-Landtagsklubs. Den Sessel des FPK-Klubobmanns übernimmt der bisherige Vize Gernot Darmann.
Uwe Scheuch verkündet auf einer Pressekonferenz in Klagenfurt seinen Rückzug.
Immer mehr Vorwürfe
Zugesetzt hatten Scheuch in letzter Zeit vor allem juristische Probleme. 2011 war er wegen Korruption in der "Part of the game"-Affäre zu 18 Monaten teilbedingter Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht hob das Urteil wegen eines Formfehlers auf. Vor wenigen Wochen wurde er erneut verurteilt. Der Spruch ist nicht rechtskräftig. Aber es laufen weitere Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Scheuch. Erst am Dienstag war bekannt geworden, dass nun auch wegen versuchter Geldwäsche im Zusammenhang mit der Causa Birnbacher gegen Scheuch Ermittlungen aufgenommen wurden. Scheuch selbst hatte stets sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen und sich als unschuldig bezeichnet.