Vom Leben der Natur
Jahrtausende alte Spuren von Leben. Der Geograph Andreas Kellerer-Pirklbauer spricht über Funde aus Österreichs größtem Gletscher, der Pasterze.
Teil 1: Ein stetiger Rückgang.
Gestaltung: Ilse Huber
22. Juli 2013, 08:55
Österreichs mächtigster Gletscher liegt auf 2070 Meter Seehöhe an der Flanke des Großglockners. Er ist der einzige Gletscher, der seit mehr als 150 Jahren kontinuierlich abschmilzt und dabei Einiges an Fundstücken preisgibt. Unter der mächtigen Eisschicht verbergen sich etliche Zeugen von Leben: Pflanzen-, Tier oder Holzkohleteile. Die organischen Funde verweisen auf eine Zeit, wo statt Eis Almen gediehen, auch Brennnessel und Ampfer wuchsen und menschliche Aktivitäten stattfanden.
Im letzten Jahr zog sich die Pasterze so weit zurück wie nie zuvor. Insgesamt 90 Meter verlor der Gletscher in seiner Längenausdehnung und 9 Meter in seiner Mächtigkeit. Dass dadurch oft Überraschendes zutage kommt, mag zwar nicht weiter verwundern, erfreut aber die Forscher jedes Mal aufs Neue. Es ist einmal ein kompaktiertes Stück Holz oder dann ein Torfhorizont, der mitten im Sedimentpaket liegt - all diese Entdeckungen erzählen die Geschichte der Pasterze.
Service
Interviewpartner:
MMag. Dr. Andreas Kellerer-Pirklbauer
Karl-Franzens-Universität Graz
Institut für Geografie und Raumforschung
Geographie Uni Graz
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