Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Wie tickt die Zeit?
2. Quanteneffekte in Lebewesen
3. Individuelle Pfeiftöne
4. Renée Wiener: Geschichte einer jüdischen Widerstandskämpferin

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Wie tickt die Zeit? GPS-Zeit und die moderne Netzwerktechnik

Wer braucht die Zeit auf eine tausendstel Sekunde genau? Außer Schifahrer, Eisschnellläufer oder Sprinter wohl niemand, nimmt man an. Weil weder Flugzeuge, Züge noch Busse so genau gehen, keine Kinovorstellung so präzise beginnen muss. Und es auch nix macht, wenn die "Dimensionen" zwei Sekunden vor oder nach 19.05 Uhr beginnen. Und doch gibt es ganze Bereiche des modernen Alltags, für den schon tausendstel, also Millisekunden viel zu lang sind. Bereiche, in denen es um Mikrosekunden geht. Millionstel Sekunden. Wo genau? Und wie misst man solche extrem kurzen Zeitschritte? Per GPS. Mit Roman Galas, Vermessungsingenieur, Technische Universität Berlin; René Kleeßen,
Ingenieur im Raumfahrtmanagement der Deutschen Luft- und Raumfahrtagentur in
Köln; Matthias Wittig, Systemstrategie Stromnetz Berlin. Autor Uwe Springfeld.

2. Quanteneffekte in Lebewesen - Die große Wirkung der kleinsten Teilchen

Moleküle, Atome, Elektronen - In der Welt des Allerkleinsten weichen die Gesetze der klassischen Physik den Regeln der Quantenmechanik: Begriffe wie Ort, Geschwindigkeit oder Materie lassen sich nicht mehr auf dieselbe Art verwenden, wie man sie aus der sichtbaren Welt gewohnt ist. In hochmodernen physikalischen Labors kann man Quantenphänomene beobachten, jedoch nur bei extrem niedrigen Temperaturen, in absolutem Vakuum und an isolierten Teilchen. Lebende Organismen dagegen bestehen aus einem chaotischen Gemisch unzähliger Stoffe und haben meist eine Temperatur, die deutlich über dem Gefrierpunkt liegt. Deshalb ging man lange davon aus, dass quantenmechanische Effekte kaum Einfluss auf Lebewesen haben. Heute weiß man jedoch, dass sie in vielen wichtigen Prozessen wie der Photosynthese eine entscheidende Rolle spielen. Mit Martin Plenio , Physiker, Deutschland. Autor: Wolfgang Däuble.

3. Individuelle Pfeiftöne: Delfine erkennen einander an Pfiffen

Große Tümmler erkennen sich an der Stimme. Diese erstaunliche Tatsache hat ein Wissenschaftlerteam an der University of Saint Andrews in Schottland herausgefunden. Sie identifizieren die anderen Tiere am Klang der verschiedenen Laute. Individuelle Pfeiftöne ermöglichen es, dass sie sich gegenseitig unterscheiden können. Mit Vincent Janik, University von St. Andrews, Schottland. Autorin: Klaudia Gerauer (Übernahme: BR)

4. Von Anfang an Rebellin: Die Geschichte einer jüdischen Widerstandskämpferin

1924 in Wien geboren, 1938 nach Frankreich geflüchtet, 2010 mit einem der höchsten Orden des französischen Staates ausgezeichnet. Soweit die Eckdaten zum Leben von Renée Wiener, die im Zweiten Weltkrieg zahlreichen jüdischen Kindern das Leben gerettet hat. Im Wiener Picus Verlag sind die Erinnerungen der heute im US-Bundesstaat New York lebenden Jüdin erschienen. Sie eröffnen einen interessanten Einblick in das Leben einer Frau, die von Anfang an Rebellin gewesen ist und sich für Verfolgte, Benachteiligte und Minderheiten eingesetzt hat. Gestalterin: Tanja Malle.

Buchtipp:
Renée Wiener. Von Anfang an Rebellin. Die Geschichte einer jüdischen Widerstandskämpferin, herausgegeben von Maria Ecker, Daniela Elmauer und Albert Lichtblau Picus Verlag Wien

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