Radiokolleg - Die Situationistische Internationale

Avantgarde, Kunst, Politik (1957-1972)
(4). Gestaltung: Gehard Pretting

1957 gegründet, war die Situationistische Internationale (S.I.), angeführt von Guy Debord, ein Zusammenschluss linker Denker/innen und Künstler/innen. Die Situationist/innen operierten an der Schnittstelle von Kunst, Politik und Architektur. Sie forderten unter anderem die Abschaffung der Ware, der Lohnarbeit, der Technokratie und der Hierarchien und entwickelten ein Konzept der "theoretischen und praktischen Herstellung von Situationen", in denen das Leben selbst zum Kunstwerk werden sollte.

Angeblich spielten die Situationist/innen eine maßgebliche Rolle beim Ausbruch der Studentenunruhen vom Mai 1968. Der Slogan "Ne travaillez jamais" - Arbeitet nie! - stammt ebenso von ihnen wie "Unter dem Pflaster liegt der Strand".

Situationistische Ideen waren in den folgenden Jahren weit verbreitet und haben international in Kunst, Politik, Architektur und vor allem im Pop Spuren hinterlassen, die sich bis in die Gegenwart ziehen. Ihre Aktionsformen wurden unter anderem im Fluxus und in der Performancekunst aufgegriffen.

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