Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Wer spricht, der handelt.
"Spracherwerb" und "Gedächtnis" bei Ludwig Wittgenstein
Gestaltung: Marlene Nowotny

"Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache", schreibt Ludwig Wittgenstein (1889 - 1951) in seinem zweiten, späten Hauptwerk, den Philosophischen Untersuchungen. Das Buch entstand zwischen 1936 und 1946, wurde jedoch erst nach Wittgensteins Tod veröffentlicht. Darin hält er seine Grundgedanken zur "Philosophie der normalen Sprache" fest - jener Sprache, die Menschen im Alltag benutzen. In den Philosophischen Untersuchungen wandte sich der österreichische Philosoph gegen die sogenannte realistische Theorie der Bedeutung. Dementsprechend richtet sich die Bedeutung eines Wortes nicht nach dem Gegenstand, für den das Wort steht, sondern eben nach seiner Verwendung im täglichen Sprachgebrauch: "Wie erkenne ich, dass diese Farbe Rot ist. Eine Antwort wäre ,Ich habe Deutsch gelernt'." Beim 36. Internationalen Wittgenstein Symposium im August wurde in Kirchberg am Wechsel der Stellenwert von Gedächtnis, Spracherwerb und sprachlichem Handeln im Werk des österreichischen Philosophen erörtert und seine Relevanz für die Philosophie der Gegenwart diskutiert.

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