Europa-Journal

1. Griechenland: Härteres Durchgreifen gegen Rechtsextremisten?
2. Ungarn: Schöne Grüße aus dem Orbán-Land
3. Serbien: An der Schwelle der Europäischen Union
4. Ist die spanische Monarchie noch zu retten?
Moderation: Brigitte Fuchs


Griechenland: Härteres Durchgreifen gegen Rechtsextremisten?

Lange sah Griechenland dem Aufstieg der neofaschistischen Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) zu, doch damit soll jetzt Schluss sein. Die Polizei hat nach dem Mord an einem linksgerichteten Musiker die Spitzenkader der Partei festgenommen, allerdings wurden drei von ihnen bereits wieder auf freien Fuß gesetzt. In Hellas ist man über das immer brutalere Vorgehen der Parteigänger der "Goldenen Morgenröte" gegenüber Ausländern und politisch Andersdenkenden entsetzt. Im ganzen Land gab es nach dem Mord auf den Musiker Demonstrationen gegen die Rechtsextremisten.
Doch wer sind diese Leute? Aus Athen berichtet Alkyone Karamanolis.


Ungarn: Schöne Grüße aus dem Orbán-Land

Was ist bloß los in Ungarn, fragen sich viele Europäer, seit Viktor Orbán und seine Fidesz das Land regieren. Die ungarischen Mediengesetze sind mit einer modernen Demokratie nicht vereinbar, Angehörige der Roma-Minderheit leiden an pogromartigen Übergriffen, antisemitische Ausfälle im ungarischen Parlament sind keine Seltenheit, und seit kurzem stehen Obdachlose in Budapest mit beiden Beinen im Kriminal. Besonders schwer wiegen die sogenannten Kardinalgesetze, welche die politischen Verhältnisse auf lange Zeit derart einzementieren, dass sie künftige Regierungen ohne Zweidrittelmehrheiten nicht mehr ändern können. Die ORF-Korrespondenten Ernst Gelegs und Roland Adrowitzer haben sich in einem neuen Buch der Aufarbeitung der jüngeren ungarischen Geschichte gewidmet und sind der Frage nachgegangen, wie die EU auf die magyarischen Missstände reagiert. Cornelia Krebs hat mit den beiden Autoren gesprochen.


Serbien: An der Schwelle der Europäischen Union

Wenn Serbien bis zum Jahresende eine weitgehende Normalisierung seiner Beziehungen gelingt, dann wird der einstige politische Paria des Balkans voraussichtlich im Jänner mit den Verhandlungen über seinen Beitritt zur Europäischen Union beginnen können. Damit geht es dann um die wirklich schwierigen Reformen in Serbien selbst, die das Land von der Justiz über die Landwirtschaft bis zum Umweltschutz an die Standards der entwickelten EU-Staaten heranführen sollen. Dieser Prozess wird wohl bis zu zehn Jahre dauern, und das Verhältnis zum Kosovo wird ständig bei diesen Verhandlungen präsent sein. Christian Wehrschütz ist der Frage nachgegangen, wo abgesehen vom Kosovo die großen Herausforderungen für Serbien und seine Modernisierung liegen.


Ist die spanische Monarchie noch zu retten?

Nach fünf, zum Teil heiklen chirurgischen Eingriffen in den letzten zwei Jahren, hat Spaniens Staatsoberhaupt das Spital inzwischen wieder verlassen. Die nächste Hüftoperation ist aber bereits für November geplant. Der 76-jährige Juan Carlos ist nicht nur gesundheitlich angeschlagen. Seine Popularität hat aufgrund einer Finanzaffäre, in die Schwiegersohn Inaki Urdangarin verwickelt ist, gelitten. Juan Carlos hatte versucht, den Millionen-Skandal zu vertuschen. Dennoch denkt der Monarch nicht daran, das Amt an Thronfolger Felipe zu übergeben. Juan Carlos versucht auf eigene Faust, sein Image zu retten. Ein Bericht von Josef Manola

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