Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

7. Oktober 2013, 14:05

Depressionen sind alles andere als chic und schaffen es als Thema in Hochglanzbroschüren nur selten auf das Cover. Es benötigt eine Herzogin von Cambridge, damit das Krankheitsbild "postpartale Depression" sogar in den internationalen Gazetten behandelt wird. Wenn man den britischen Klatschblättern trauen kann, dann ist Herzogin Kate zwei Monate nach der Geburt ihres Sohnes an einer postpartalen Depression erkrankt. So wie rund 10.000 Frauen jährlich allein in Österreich.

Nicht immer stehen Traurigkeit und Verzweiflung im Vordergrund. Die Erkrankung kann sich auch durch Gereiztheit und Aggressivität der Frau äußern. Eine Erfahrung, die unser Sendungsgast Mag.a Ulrike Schrimpf selbst machte. Sie bekam wenige Wochen nach der Geburt ihres zweiten Sohnes eine postpartale Depression. Ihre Erlebnisse hat sie in dem Buch "Wie kann ich dich halten, wenn ich selbst zerbreche", aufgearbeitet, das morgen, 8. Oktober 2013, erscheinen wird. Sie hat bei ihren Recherchen festgestellt, dass sich noch immer viele Frauen alleine durch diese Phase kämpfen, weil ihr Umfeld ihre Not nicht ernst nimmt oder sie keinen Zugang zu Hilfe haben.

In der Gesellschaft (und auch von vielen Schwangeren) wird das Mutterwerden oder -sein noch immer ausschließlich mit Glück assoziiert. Wenn nun Frauen dieses Glück nicht empfinden können und stattdessen in ein dunkles, emotionales Loch fallen, reagiert ihre Umwelt häufig mit Unverständnis.

Wie kann diesen Müttern geholfen werden? Wie erkennt man eine postpartale Depression? Und an wen kann man sich wenden? Fragen, die Univ.-Prof.in Dr.in Karin Gutierréz-Lobos auch mit unserem Sendungsgast OÄ Dr.in Claudia Reiner-Lawugger besprechen wird. Sie ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und leitet die Spezialambulanz für perinatale Psychiatrie, im Wiener Otto-Wagner-Spital. Perinatal bedeutet rund um die Geburt - Frauen, die während der Schwangerschaft oder danach an einer Depression erkranken, finden hier Hilfe.

Service

Sendungsgäste:

OÄ Dr. Claudia Reiner-Lawugger
Fachärztin für Psychiatrie, Ärztin für Psychotherapeutische Medizin, Psychotherapeutin
Leiterin der Spezialambulanz für perinatale Psychiatrie, SMZ Baumgartner Höhe
E-Mail
Homepage

Mag. Ulrike Schrimpf
Literaturwissenschaftlerin und Buchautorin, Wien
Buch: Wie kann ich dich halten, wenn ich selbst zerbreche?

Anlaufstellen:

Österreichisches Bündnis gegen Depression mit Anlaufstellen in ganz Österreich
Liste aller Psychotherapeuten Österreichweit
Liste aller Gesundheitspsychologen Österreichweit
Frauengesundheitszentren

Landesklinikum Waidhofen/Thaya
Sozialpsychiatrische Abteilung
Moritz-Schadek-Gasse 31
A-3830 Waidhofen/Thaya
Mobil: +43/664/2051933
E-Mail
Homepage

Psychosozialer Dienst des Landes Salzburg
Fanny-v.-Lehnert-Str. 1
A-5020 Salzburg
Tel: +43/0662/8042 - 3599
E-Mail
Homepage

Eltern-Kind-Zentrum Graz
Bergmanngasse 10
A-8010 Graz
Tel: +43/316/37 81 40
Email
Homepage

Hebammenzentrum-Graz
Feuerbachgasse 9
A-8020 Graz
Tel: +43/681/10866258
Homepage

Wiener Frauenprogramm für Gesundheit, Infos zu postpartaler Depression und Anlaufstellen

Spezialambulanz für perinatale Psychiatrie, SMZ Baumgartner Höhe (Otto-Wagner-Spital)
Baumgartner Höhe 1, Pav.18/2
A-1140 Wien
Tel: +43/1/910 60-21 820
Homepage

Allgemeines Krankenhaus Wien
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Währinger Gürtel 18-20
A-1090 Wien
Tel: +43/1/404 00-3547

Wilhelminenspital
FEM-Elternambulanz (auch Beratung auf Türkisch)
Spezialambulanz für psychische und soziale Krisen rund um die Schwangerschaft
Montleartstraße 37
A-1160 Wien
Tel: +43/1/491 50-0
Homepage

Broschüren- und Buchtipps:
Ulrike Schrimpf, Wie kann ich dich halten, wenn ich selbst zerbreche?, Verlag Südwest 2013
Infobroschüre des Wiener Frauengesundheitsprogramms
"eigentlich sollte ich glücklich sein"
Matthew und Ainsley Johnstone, Mit dem schwarzen Hund leben. Wie Angehörige und Freunde depressiven Menschen helfen können, ohne sich dabei zu verlieren.Kunstmann Verlag 2009

Sendereihe

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