Leporello

1. Hommage an die Zeichnung in der Wiener Galerie Lang
2. Kafkas "Schloss" als "Graphic Novel" und auf CD

Hommage an die Zeichnung in der Wiener Galerie Lang

Die Zeichnung sei das Stiefkind der Wiener Kunstszene, meint der Galerist Manfred Lang. Und das, obwohl sie der unmittelbarste Ausdruck eines Künstlers sei. Sie verlangt die volle Aufmerksamkeit des Betrachters, duldet weder Berührungsangst noch oberflächliche Auseinandersetzung. Die Zeichnung sei anspruchsvoll und zugleich leise im oft aufgeblasenen Getöse des Kunstmarktes. Die Zeichnung verspricht keine großen Profite, verlangt aber hohe Kennerschaft. Das dürfte wohl auch der Grund dafür sein, dass es bisher in Wien keine einzige auf Zeichnung spezialisierte Galerie gab. Die Galerie Lang in Wien hat sich nun im 37. Jahr ihres Bestehens entschlossen, nur mehr mit diesem Medium zu arbeiten. In der aktuellen Ausstellung sind skurrile Porträts von Stefan Zsaitsits, lebendige Tuschezeichnungen von Andrea Schnell und stille Arbeiten von Anna Stangl zu sehen. - Gestaltung: Claudia Gschweitl


Kafkas "Schloss" als Graphic Novel und auf CD

Auf der Bühne: sechs Musiker und ein Sprecher, die vom "bösen Wetter" singen, vom Schnee, von einer Ankunft im Winter - während holzschnittartige Bilder von düsteren Menschen und Landschaften im Hintergrund als Projektionen vorüberziehen. Die Songs, mit tschechischem Refrain und deutschem Sprechtext, greifen Motive aus einem der berühmtesten Romane der Literatur auf. Franz Kafkas "Das Schloss" liegt nun auch als gezeichnete Geschichte, als sogenannte Graphic Novel vor. Geschaffen vom amerikanischen Autor David Zane Mairowitz und dem tschechischen Zeichner Jaromir Svejdik alias "Jaromir 99". Letzterer hat zusammen mit seinem Freund dem Schriftsteller Jaroslav Rudis zum Projekt auch gleich die "Kafka Band" gegründet.- Gestaltung: Wolfgang Seibel

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Die Graphic Novel "Das Schloss - nach Franz Kafka" von David Zane Mairowitz und Jaromir 99 ist in deutscher Übersetzung im Münchner Knesebeck Verlag erschienen. Die erste CD der "Kafka Band" - sie heißt ebenfalls "Das Schloss" - hat das tschechische Musik-Label "Supraphon" aus Prag herausgebracht. Und ein neuer Roman von Jaroslav Rudis, - mit dem Titel "Vom Ende des Punks in Helsinki" - kommt auf deutsch im März im Luchterhand Verlag heraus.

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