Gedanken für den Tag

25. Februar 2014, 06:56

"Sprechen und Denken"

Sprechen und Denken sind unauflöslich miteinander verknüpft. Ohne zu denken, kann niemand sinnvolle Sätze sprechen oder schreiben.

Zu den schönsten Erlebnissen von Eltern gehört es, wenn sie wahrnehmen, wie ihre Kinder ihre ersten Worte verständlich artikulieren, nach und nach einen rasch wachsenden Wortschatz aufbauen und bald darauf in einfachen Sätzen zu sprechen beginnen. Das setzt freilich voraus, dass sie regelmäßig schönes und korrektes Sprechen hören, denn das sprechen Lernen ist Nachahmen des Gehörten und Teilnehmen am Sprachgeschehen. Schon mit etwa vier Jahren können manche Kinder, wenn ihnen die entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt wird, einigermaßen fehlerfrei sprechen.

Hand in Hand mit dem Sprechen entfaltet sich auch das Denkvermögen, beschleunigt durch eine schier unstillbare Neugier, die sich in vielen Tausenden und oft überraschenden Fragen äußert, was die Geduld von Eltern, Erziehern und Freunden ganz schön strapazieren kann.

Eine wichtige Rolle spielt in diesem Alter das Vorlesen und das Erzählen, weil es die schöpferische Fantasie anregt, die Lust selbst zu lesen weckt und zur Entwicklung eines guten, persönlichen Sprachstils beiträgt.

Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe inmitten einer großen Schar von Cousins und Cousinen stundenlang und mit Begeisterung zugehört, wenn Großmama uns vorgelesen oder erzählt hat.

Dass schier Unmögliches möglich ist, das gleichzeitige Erlernen von zwei ganz verschiedenen Sprachen schon in frühestem Kindesalter, und das heißt auch auf verschiedene Weise zu denken, konnte ich in befreundeten Familien miterleben, weil dort zu Hause und mit den Kindern abwechselnd deutsch und hebräisch oder deutsch und ungarisch gesprochen wird. Sprache und Sprechen sind und bleiben ein Wunder.

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Sendereihe

• Gedanken für den Tag

Gestaltung

• Alexandra Mantler