Nachtquartier

27. Februar 2014, 00:08

Renée Schroeder ist in Brasilien geboren und im Alter von 14 Jahren nach Bruck an der Mur gezogen. Seit 2005 leitet sie das Departement für Biochemie und Zellbiologie an der Universität Wien. Aus der Akademie der Wissenschaften ist Schroeder ausgetreten, mit der Begründung, es sei eine Ansammlung alter Männer, die nur an sich selbst, aber an keinem Austausch interessiert sei. Letztes Jahr ist die vielfach ausgezeichnete Wissenschafterin 60 Jahre alt geworden, hat Saxophon zu spielen begonnen und die Landwirtschaftsschule absolviert.

In ihrem neuen Buch macht sich Renée Schroeder Gedanken zur Rettung der Welt und will dazu anstiften. "Können wir aufhören uns zu messen und bewerten zu lassen nach Quantitätskriterien, die unsere Lebensqualität verringern?" fragt sie darin, oder: "Welche Eigenschaften wird der Mensch brauchen, um in Zukunft zu überleben?" Renée Schroeder ist nicht die erste Wissenschafterin, die davon überzeugt ist, die Idee des Wirtschaftswachstums hat ausgedient. Die Weltbevölkerung muss wieder sinken, es braucht ein globales Wir-Gefühl und ein Streben nach Qualität anstatt nach Maximierung.

Im Nachtquartier spricht Kristin Gruber mit der Zellforscherin über ihren Wunsch nach mehr Waschmaschinen auf der Welt und die Freiheit des Willens. Was Menschen für die Zukunft wollen, das, sagt sie, interessiert sie derzeit am meisten. Vor allem den Frauen möchte sie diese Frage stellen, denn ihnen spricht sie eine besondere Bedeutung bei der Rettung der Welt zu. Dabei ist es gar nicht so relevant, ob der Wille frei ist oder nicht, schreibt Schroeder in ihrem Buch, das Zeitalter der Bildung ist noch jung, er muss erst geschult werden.

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Service

Renée Schroeder/ Ursel Nendzig, "Von Menschen, Zellen und Waschmaschinen - Anstiftung zur Rettung der Welt" - Residenzverlag 2013

Renée Schroeder/ Ursel Nendzig, "Die Henne und das Ei - Auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens" - Residenzverlag 2011

Renée Schroeder im Residenzverlag

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