Im Gespräch

Renata Schmidtkunz spricht mit Erica Fischer, Autorin und Journalistin

Berlin und Wien - zwei Städte, die unterschiedlicher nicht sein könnten und einander doch ähneln. Hier das großflächige, moderne, einst geteilte und jetzt umso attraktivere, "junge" Berlin, in dem alles möglich scheint und die Kreativität zuhause ist. Und dort das herrschaftliche, gepflegte, etwas altmodisch und förmlich erscheinende Wien, das wegen seiner hohen Lebensqualität zu einer der begehrtesten Städte der Welt gehört. Eine, die Wien früh den Rücken kehrte und nach Berlin zog, ist Erica Fischer. Geboren als Tochter österreichisch-kommunistisch-jüdischer Eltern im Londoner Exil. Aufgewachsen in Wien, wo sie zu eine der Begründerinnen der autonomen Frauenbewegung der 1970-er Jahre wird. 1988 zieht sie nach Deutschland, 1995 lässt sie sich schließlich in Berlin nieder. Ihr bisher größter publizistischer Erfolg ist die dokumentarische Erzählung "Aimée und Jaguar", erschienen 1994, in dem sie von der Liebe zweier lesbischer Frauen in Nazi-Deutschland erzählt. Heute lebt Erica Fischer im Berliner Stadtteil Neukölln, dem ehemals verpönten Ausländer-Kiez mit vielen sozialen Problemen. 2012 schreibt sie in "Königskinder" die Geschichte ihrer Eltern nieder.

Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz erzählt Erica Fischer von ihrer außergewöhnlichen Jugend in einem außergewöhnlichen Elternhaus, der Essenz der zweiten Frauenbewegung, ihrer Liebe zu Büchern und ihrer Liebe zu Berlin.

Service

Erica Fischer, "Jenseits der Träume. Frauen um vierzig",Köln 1983, Kiepenheuer & Witsch
Erica Fischer, "Mannhaft. Vernehmungen einer Feministin zum grossen Unterschied", Köln 1987, Kiepenheuer & Witsch
Erica Fischer, "Ohne uns ist kein Staat zu machen. DDR-Frauen nach der Wende", Köln 1990, Kiepenheuer & Witsch
Erica Fischer, "Aimée & Jaguar. Eine Liebesgeschichte", Berlin 1943, Köln 1994: Kiepenheuer & Witsch
Erica Fischer,"Am Anfang war die Wut. Monika Hauser und Medica Mondiale, ein Frauenprojekt im Krieg", Köln 1997, Kiepenheuer & Witsch
Erica Fischer, "Die Liebe der Lena Goldnadel", Jüdische Geschichten, Berlin 2000, Rowohlt.
Erica Fischer, "Das kurze Leben der Jüdin Felice Schragenheim", Berlin 1922-Bergen-Belsen 1945. Mit Fotos von Christel Becker-Rau, München 2002, dtv.
Erica Fischer, "Ich wählte die Freiheit", Geschichte einer afghanischen Familie (mit Mariam Notten), München/Wien 2003, Carl Hanser Verlag
Erica Fischer, "Die Wertheims", Geschichte einer Familie (mit Simone Ladwig-Winters), Berlin 2004, Rowohlt
Erica Fischer, "Das Wichtigste ist, sich selber treu zu bleiben", Die Geschichte der Zwillingsschwestern Rosl und Liesl, Wien 2005, Ueberreuter
Erica Fischer, "Himmelstraße. Geschichte meiner Familie", Berlin 2007, Rowohlt
Erica Fischer, "Mein Erzengel", Roman, Berlin 2010, Rowohlt
Erica Fischer, "Königskinder", Roman, Berlin 2012, Rowohlt
Erica Fischer, "So fing es (für mich) an". In: Käthe Kratz, Lisbeth N. Trallori (HgInnen), "Liebe, Macht und Abenteuer. Zur Geschichte der Neuen Frauenbewegung in Wien" Promedia, Wien 2013,

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