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Gerhard Haderer: Theaterstück "Der Herr Novak" in Linz

"Der Name Novak hat mich immer schon beflügelt, weil Herr Novak steht für diese Art von Duckmäuser, die sich immer zurückgenommen haben und trotzdem immer sehr wehleidig die Welt bejammern."

Erklärt der Karikaturist und Zeichner Gerhard Haderer die von ihm geschaffene Comicfigur Herr Novak. Der "Herr Novak" ist um die 50 Jahre alt, alleinstehend und kinderlos. Ein eher arbeitsscheuer Beamter - angestellt im Innenministerium - wo er für die heiklen Angelegenheiten zuständig ist. Sein durchaus vorhandener Charme schlägt gern in ein Anbiedern und Schleimen über. Kleinkarriert, rassistisch und vor allem opportunistisch.

Herr Novak erinnert an den Herrn Karl. Der könnte durchaus ein Onkel vom Herrn Novak sein. Tatsächlich aber hat Herr Novak den Onkel Kurt, den er sehr verehrt und der es in Österreich sehr weit gebracht hat.

Erstmals erschienen ist "Herr Novak" 2008 in dem kleinen Comicheftchen moff. "Haderers feines Schundheftl" nennt sich das monatliche Magazin, das fast A4 breit, aber gerade mal 7,5 cm hoch ist. Der "Herr Novak" hat sich im moff. zu einer fixen Größe entwickelt.

Nach einem gemeinsamen Buchprojekt mit Peter Turini, bei dem Gerhard Haderer einen literarischen Text, einen Dialog in einen Comic übersetzte, entschloss er sich, die Geschichte um den Herrn Novak auszubauen - in ein Buch. "Der Herr Novak. Aufzeichnungen eins Zeitgenossen" nennt sich dieses, erschienen diese Woche im Verlag Scherz und Schund.

Während der Arbeit an diesem Buch bekam Gerhard Haderer Besuch von einem Freund, dem Schauspieler Ferry Ölinger. Haderer: "Der Abend hat damit geendet, dass ich sofort meiner Frau gesagt habe: wir haben ein Theaterstück. Innerhalb von wenigen Minuten war auch klar, dass Ferry diese Hauptrolle spielen wird."

Den 80 Seitigen Comic hat der begeisterte Theatergeher Gerhard Haderer nun auf ein 80minütiges Bühnenstück erweitert, und erstmals führt Haderer auch Regie. Alle Aufführungen im Linzer Theater Phönix sind - trotz Zusatzterminen - bereits ausverkauft. Derzeit gibt es nur mehr Karten für die Aufführungen im Kino Ebensee. - Gestaltung: Zita Bereuter

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