Betrifft: Geschichte
Echnaton. Der Bruch mit der alten Götterwelt. Mit Peter Jánosi, Institut für Ägyptologie, Universität Wien. Gestaltung: Karin Lehner
25. März 2014, 17:55
Die Regierungszeit Amenophis' IV., der sich später Echnaton nannte, währte kaum 17 Jahre, dennoch stellte sie geistes- und religionsgeschichtlich einen Einschnitt von ungeheurer Tragweite in der ägyptischen Geschichte dar.
Als Amenophis IV. der 18. Dynastie (Neues Reich) Mitte des 14. vorchristlichen Jahrhunderts den Thron bestieg, befand sich das ägyptische Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht und kulturellen Blüte. Der junge Herrscher erteilte dem traditionellen Weltbild jedoch eine radikale Absage und erhob eine Gottheit - die Sonnenscheibe Aton - zum obersten Prinzip. Die Wissenschaft bezeichnet diese Epoche als "Amarnazeit", benannt nach dem heutigen Dorf Tell el-Amarna in Mittelägypten, wo der König zu Ehren seines Gottes eine neue Hauptstadt und Residenz, die Stadt Achet-Aton - "Horizont des Aton" gründete. Er selbst nannte sich fortan Echnaton - "dem Aton wohlgefällig".
Die alten Götter - allen voran Amun - wurden systematisch verfolgt, sogar die Pluralschreibung "Götter" verschwand aus den Texten; die vielfältige ägyptische Götterwelt hörte auf zu existieren.
Doch der von Echnaton propagierte "Ein-Gott-Glaube" dauerte nicht lange. Nach Echnatons Tod wurde sein Name aus den Königslisten gelöscht, seine Bauten und Inschriften vernichtet, die Stadt Achet-Aton zerstört, und die traditionellen religiösen Werte und die Macht der Amun-Priesterschaft lebten wieder auf.
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