matrix - computer & neue medien
1. Essen drucken, Herzen bauen
3D-Druck-Kongress in Wien
Gestaltung: Anna Masoner
2. Sind digitale Eliten anders?
Das Salzburger Basics Festival
Gestaltung: Eva Schmidhuber
30. März 2014, 22:30
1. Es ist noch nicht so lange her, da konnte sich noch kaum jemand etwas unter dem Begriff 3D-Druck vorstellen. Mittlerweile ist 3D-Druck Pop. Es gibt Flagshipstores, in denen man Drucker beim schichtweisen Auftragen der dünnen Kunststoffwürstchen zusehen und natürlich auch gleich ein Gerät für zuhause kaufen kann.
Ob 3D-Drucker irgendwann in jedem Haushalt zu finden sind oder Industrie und Wissenschaft vorbehalten bleiben, ist und bleibt ein heißes Thema. Spannend ist jedenfalls die Bandbreite an bereits verarbeitbaren Materialien. Neben Kunststoffen und Metalllegierungen, lassen sich mittlerweile auch Glas, biologisches Gewebe, Beton oder Holz drucken. Und das ist noch lange nicht das Ende. Vergangenen Donnerstag hat in Wien die vom Kurier veranstaltete Konferenz "Print3Dfuture" stattgefunden. Dort hat sich Anna Masoner umgesehen.
2. Ungerechtfertigte Privilegien, Arroganz und Abgehobenheit: diese Eigenschaften verbindet man gemeinhin mit dem Begriff "Elite". Die digitale Elite ist anders. Meint zumindest der Sozialwissenschafter Lutz Ellrich. Diese Gruppe von Programmierern, Gründern oder Netzwerkspezialisten trete trotz ihrer enormen gestalterischen Energie und ihrem technischen Know-How öffentlich nur wenig in Erscheinung. Sie positioniere sich einerseits unsichtbare zwischen Macht- und Aufmerksamkeitseliten, und avanciere andererseits als eine mit reichlich kulturellem Kapital ausgestattete Szene zu einer gesellschaftlich entscheidenden Funktionselite.
Ellrich präsentierte diese These beim basics festival in Salzburg, das sich seit 2004 mit dem Spannungsfeld Medien - Kunst - Gesellschaft beschäftigt. Zum 10-jährigen Jubiläum im März 2014 widmete es sich in diversen Kunstprojekten und theoretischen Reflexionen unter anderem den erwähnten digitalen Eliten. Eva Schmidhuber war dabei.