Moment - Leben heute

Von der Haft in die Freiheit. Das Projekt "Sozialnetz-Konferenz" ist das Siegerprojekt der "Sozialmarie" Gestaltung: Xaver Forthuber. Rand-Notizen (Elisabeth Stecker)
Moderation und Redaktion: Marie-Claire Messinger

Am 1. Mai wurde im Radiokulturhaus zum 10. Mal die Sozialmarie vergeben, eine Auszeichnung für kreative und innovative Projekte im Sozialbereich. Der diesjährige Gewinner: die sogenannten "Sozialnetzkonferenzen", eine Initiative des Vereins Neustart, der in Österreich die Bewährungshilfe durchführt. Rund 50 Jugendliche sitzen derzeit in österreichischen Gefängnissen in Untersuchungshaft. Ginge es nach Neustart, sollten jugendliche Straftäter am besten überhaupt nicht inhaftiert werden. Um Haftzeiten möglichst kurz zu halten und um Einsicht und Wiedergutmachung in den Vordergrund zu stellen, wird eine Konferenz mit Familienangehörigen und Vertrauenspersonen des jungen Straftäters einberufen.

Gemeinsam einigen sie sich auf Ziele und Vorgaben, um das Leben des Betroffenen wieder unter Kontrolle zu bringen und legen in einer Art Vertrag fest, wie der Tagesablauf nach der Entlassung aussehen und welche Bedingungen eingehalten werden müssen. In einer Vielzahl von Fällen konnte bereits eine Enthaftung erreicht werden.
Für die Jury der "Sozialmarie" - vielleicht auch aufgrund der zuletzt viel diskutierten Haftbedingungen für Jugendliche - sind die Sozialnetzkonferenzen das innovativste Sozialprojekt des vergangenen Jahres.

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