Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
1. Verursachen Viren im Ridfleisch Darmkrebs?
2. Wie stellt man mit "weicher Materie" neue Materialien her?
3. Was hält Papier zusammen?
4. Wie kann ein handschuh vor Giften warnen?
Moderation und Redaktion: Armin Stadler
9. Mai 2014, 19:05
1. Verursachen Viren im Rindfleisch Darmkrebs?
Der Sommer naht - und damit auch die Grillzeit. Dass Fleisch, wenn es zu stark gerillt wird, krebserregende Stoffe beinhaltet, ist den Medizinern seit langem bekannt. Epidemiologische Studien belegen zudem, dass in Ländern, in denen viel rotes Fleisch verzehrt wird, die Menschen häufiger an Darmkrebs erkranken. Warum das so ist, dieser Frage geht seit einiger Zeit der Heidelberger Virenforscher und Nobelpreisträger Harald zu Hausen nach. Und seine vorläufige Antwort klingt überraschend: die Ursache für Darmkrebs könnten Viren in einer ganz bestimmten Rindfleischsorte sein. Mit Harald zu Hausen, Virenforscher, Physiknobelpreisträger, Universität Heidelberg. Autorin: Maria Mayer
2. Wie stellt man mit "weicher Materie" neue Materialien her?
Die Natur macht es mit beeindruckender Eleganz vor: Proteine bilden lange Fasern, DNA-Moleküle winden sich zur Strickleiter, Fette umhüllen ganze Zellen. Viele Prozesse in Organismen beruhen auf der Selbstorganisation biologischer Bausteine. Dabei sind es schlicht die Eigenschaften der beteiligten Komponenten, die sie zu komplexen Gebilden wachsen lassen. Durch die schwachen Wechselwirkungen ihrer Atome ist ihr Zusammenhalt flexibel - in der Physik zählt man solche Moleküle zur "weichen Materie". Für Materialforscher sind sie ein Traum: Stoffe, die selbstständig auf ihre Umgebung reagieren und sich dabei verschiedenen Bedingungen anpassen können. Alfredo Alexander-Katz vom US-amerikanischen MIT arbeitet mit seinem Team an der künstlichen Herstellung solcher Wundermoleküle. Mit Alfredo Alexander Katz, Massachusetts Institute of Technology. Autor: Wolfgang Däuble
3. Was hält Papier zusammen?
Bereits im 3. Jahrtausend vor Christus schrieben die Ägypter mit Tusche auf Papyrus, den sie aus Stauden am Nilufer gewannen. Zunächst schnitten sie das Mark der Pflanzenstängel in dünne Streifen, diese Streifen legten sie anschließend aneinander und pressten mehrere Schichten davon kreuzweise zusammen. Am Ende wurden die Papyri getrocknet und konnten dann beschrieben werden. Was die Streifen zusammenhielt, war der stärkehaltige Pflanzensaft, der wie ein Klebstoff wirkte. - Wie aber funktioniert das bei modernem Papier? Dieser Frage ging man an der TU Graz nach, in einem Forschungsprojekt am "Christian-Doppler-Labor für oberflächenphysikalische und chemische Grundlagen der Papierfestigkeit". Nach 7 Jahren kennt man nun die Antwort. Und nicht nur das. Die Grazer Wissenschaftler wissen nun auch, wie man Papier reißfester machen kann. Mit Robert Schennach, Institut für Festkörperphysik, TU Graz; Frederik Weber, Doktorand, Institut für Festkörperphysik TU Graz. Autorin: Sylvia Sammer
4. Wie kann ein Handschuh vor Giften warnen?
Die Arbeit im Bergwerk ist gefährlich. Ein Gas, das man nicht sieht und riecht, ist unter Tag besonders heimtückisch: Kohlenmonoxid. Eingeatmet kann es schon in kleinen Mengen tödlich sein. Kein Wunder, dass die Bergleute früher häufig einen Käfig mit Kanarienvögeln dabei hatten, die empfindlicher als Menschen auf das Gas reagieren. Heute ersetzen Messgeräte die Tiere als Alarmsysteme, beispielsweise ein neu entwickelter High-Tech-Handschuh, der vor Giften warnen soll - und das nicht nur im Bergschacht. Mit Sabine Trupp, Frauenhofer-Einrichtung für Modulare Festkörpertechnologie, Regensburg/München; Peter Kaul, Institut für Sicherheitsforschung, Bonn. Autor: Hellmuth Nordwig
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