Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Neuronen, die entscheiden: wie das Hirn die Wahl trifft
2. Eocasea martini: Der älteste Vorfahre der Pflanzenfresser
3. Die Psychofalle (Rezension)
4. Tanztherapie: Tanzen mit System

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Neuronen, die entscheiden: wie das Hirn die Wahl trifft

Die Verknüpfungen von Nervenzellen gehören zu den kompliziertesten Strukturen, die von Lebewesen hervorgebracht werden. Schon bei der vergleichsweise überschaubaren Zahl von zweihundert Neuronen in Fadenwürmern ergeben sich über siebentausend Verknüpfungen. Beim Menschen sind es dagegen unvorstellbare zehn Milliarden Nervenzellen, die sich über eine Billiarde Synapsen verschalten - eine Zahl mit fünfzehn Nullen. Die Funktionsweise dieser Verschaltungen zu untersuchen gehört daher zu den größten Herausforderungen, denen man sich in den Biowissenschaften stellen kann. Doch Bert Sakmann schreckt das nicht ab: Der Nobelpreisträger für Medizin arbeitet an speziellen Strukturen im Hirn, die dafür zuständig sind, Entscheidungen zu treffen.Mit Bert Sakmann, Max Planck-Institut für Neurobiologie, Martinsried bei München. Autor: Wolfgang Däuble.

Die Psychofalle. Wie die Seelenindustrie uns zu Patienten macht

Auf einmal waren es 13 Prozent, einige Jahre zuvor noch zwei. Die Zahl der Menschen, die an einer "sozialen Angststörung" leiden sollten, schnellte nach oben. Als der Psychologe Hans-Ulrich Wittchen herausfand, dass über fünf Prozent der Menschen, die einen Hausarzt aufsuchen, an einer akuten Angsterkrankung leiden, hatte ihm eine Pharmafirma Mitarbeiter für die Befragung zur Verfügung gestellt. Wie praktisch: Je höher die Erkrankungszahlen, umso höher die Umsätze. Rezensent: Ulfried Geuter.

Buchtipp: Jörg Blech: Die Psychofalle. Wie die Seelenindustrie uns zu Patienten macht. Fischer Verlag

2. Eocasea martini: Der älteste Vorfahr der Pflanzenfresser

Jeder kennt seit Kindertagen die Skelette von Dinosauriern, Echsen und Urvögeln im Naturkundemuseum. Analysiert und identifiziert werden diese Knochengestelle von Paläontologen. Die Paläontologie beschäftigt sich mit der Evolution des Lebens auf der Erde, mit den Lebewesen vergangener Erdzeitalter. Wie sahen die damaligen Lebewesen aus? Wann und wo lebten sie? Und besonders spannend ist auch die Frage, soviel können wir vorab schon verraten, wie ernährten sie sich? Jetzt entdeckten Forscher das Skelett von einem über 300 Millionen Jahren alten Wirbeltier. Was kann die Wissenschaft an ihm erkennen? Mit Jörg Fröbisch, Professor für Paläobiologie und Evolution am Naturkundemuseum Berlin und der Humboldt-Universität Berlin. Autorin: Hannah Schünemann.

4. Tanzen mit System oder: im Problem liegt bereits die Lösung.
Susanne Bender beschreibt ihren speziellen Ansatz in der Tanztherapie

"Systemische Tanztherapie" heißt ein neues Buch von Susanne Bender. Sie hat ihren speziellen Ansatz aus den Methoden der Tanztherapie sowie der Familien- und Systemtheorie entwickelt. Sie weitet dabei den ganzheitlichen Ansatz der Tanztherapie auf die Familie und Gesellschaft aus, in denen ein Mensch aufwächst. In ihrem Buch beschreibt Susanne Bender die theoretischen Grundlagen, zudem viele Praxisbeispiele und die von ihr entwickelte bewegte Familienrekonstruktion. Mit Susanne Bender, Europäisches Zentrum für Tanztherapie. Gestalterin: Rebecca Hillauer.

Buchtipp:
Susanne Bender: "Systemische Tanztherapie", Reinhardt Verlag

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