Hörbilder

"Ich will nur das Schicksal meines Vaters ins Lot bringen" -
Horst von Wächter - Sohn des Otto Gustav Wächter, SS Führer und Nazi Gouverneur von Galizien - Ein Psychogramm.
Feature von Mahmoud Lamine und Adam Lamine. Redaktion: Elisabeth Stratka

Im Weinviertel, nahe der tschechischen Grenze, liegt ein Dorf namens Hagenberg. Ein kleiner Ort mit ca. 220 Einwohnern, in einer Senke gelegen, umgeben von einem Wald, an dessen Rand ein Wasserschloss steht. Ein Schloss mit Garten, Graben und Baumallee, majestätisch anmutend. Oder fast. Bei genauerer Betrachtung sieht man überdeutliche Verfallspuren. Hier residiert ein Schlossherr mit Frau, Kind und Enkelkindern. Er trägt den wohl klingenden Namen: Horst von Wächter. Ein Faktum, das im Dorf zu diversen Spekulationen anregt.

"Ich glaube, es kann niemand Horst von Wächter deuten", sagt Ferdinand Eder, der direkt in der Nachbarschaft des Schlosses Hagenberg wohnt. "Auch ich als Nachbar weiß nicht, ob das "von" aus einem adeligen Geschlecht sozusagen herrührt, oder ob es deshalb verwendet wird, weil er der Besitzer eines Schlosses ist."

Nicht nur um Schloss und Adelsbezeichnung ranken sich Geheimnisse. Die wenigsten im Dorf kennen die Geschichte von Horst von Wächters Vater, Otto Wächter. "Naja", sagt Bürgermeister Kerbl, "wenn er jetzt etwas ins rechte Licht rücken will, der Herr Wächter, dann ist das ja wohl vernünftig, auch, dass er die Geschichte seines Vater aufarbeiten möchte. Für mich ist das wirklich neu, dass sein Vater wirklich ein so ein hoher Rang, ein so ein hoher Offizier war."

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