Contra - Kabarett und Kleinkunst
GALGENHUMOR
Das Kabarett zieht in den Krieg
Gestaltung: Iris Fink und Hans Veigl
29. Juni 2014, 22:05
"Anno 1914" von Fritz Grünbaum und Ralph Benatzky, "ein Schlagerstück aus unseren Tagen", steht am Beginn des kriegsbegeisterten Kabaretttreibens neben patriotischen Vorträgen und feschen Soldatenliedern auf dem Programm der Unterhaltungsbühnen. Stars wie Josma Selim, Carli Nagelmüller, Paul Morgan, Armin Berg oder Heinrich Eisenbach begeistern das Publikum, Hermann Leopoldi startet seine Karriere und tritt an manchen Abenden in gleich drei Caféhäusern auf, Benatzky wie Löhner-Beda übernehmen kurzzeitig die künstlerische Leitung von populären Etablissements, in denen Operette, Singspiel und Kabarett vorherrschen. Die Unterhaltungsbranche blüht bis über das Kriegsende hinaus, während die Monarchie sang- und klanglos von der Weltbühne abtritt.