Von Tag zu Tag
Spatz und Stier. Oder: Wie ein Phantast des großen Gemeinsamen die Heimat im Kleinen sucht. Gast: Robert Menasse, Schriftsteller. Moderation: Rainer Rosenberg. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79.
17. Oktober 2014, 14:05
Die gefühlte Realität ist ein Europa der Nationalstaaten, rund um Fußballfelder, bei Nationalratswahlen, bei der Abwehr des "Fremden" fühlen sich die Menschen als Bürger/innen eines einzelnen Staates. Die rechtliche Realität hat Staatsgrenzen zu Übergängen wie zwischen Bundesländern gemacht, eine weitgehend gemeinsame Gesetzgebung entwickelt und einen europäischen Wirtschaftsraum Wirklichkeit werden lassen. Robert Menasse untersucht in seinem neuen Buch Befindlichkeiten und Möglichkeiten in einem Europa, das die Nationalstaatlichkeit teilweise überwunden hat, aber noch nicht in gefühlter Gemeinsamkeit und einer dementsprechenden Demokratie angekommen ist. Heimat, sagt er sinngemäß, fühlt man in der Region, als Großorganisation genügt Europa, die Nationalstaaten werden überflüssig. Der Untertitel seines Europabuches aus dem Jahr 2012 gilt allerdings noch immer: "Warum die geschenkte Demokratie einer erkämpften weichen muss."
Rainer Rosenberg spricht mit dem Schriftsteller ein paar Tage vor dem Nationalfeiertag über sein neues Buch "Heimat ist die schönste Utopie. Reden (wir) über Europa" - und über die Verwendung von Tiergeschichten in politischen Büchern.
Service
Bücher:
Robert Menasse: Heimat ist die schönste Utopie. Reden (wir) über Europa. Edition Suhrkamp, Berlin 2014.
Zum Nachlesen: Robert Menasse: Der europäische Landbote, Zsolnay, Wien 2012