Radiodoktor - das Ö1 Gesundheitsmagazin

5. November 2014, 16:40

1. Fit durch Sauerstoffentzug - Höhentraining mitten in der Stadt

Haben Sie das Bild noch vor Augen? Wien-Marathon, April 2014. Wie so oft in den vergangenen Jahren sprintet ein Afrikaner als erster der Ziellinie am Heldenplatz entgegen, leichtfüßig und scheinbar fast unangestrengt. Diesem jungen Mann - Getu Feleke - folgen Alfred Kering, Philip Kimutai und Duncan Koech. Die drei stammen aus Kenia, Getu Feleke ist Äthiopier. Das ist alles andere als ein Zufall. Generell zählen Kenia und Äthiopien zu den erfolgreichsten Laufnationen - trainiert wird auf rund 2.000 Metern Seehöhe. Dass sich regelmäßiges Training in hochgelegenen Regionen aufgrund des dortigen Sauerstoffmangels leistungssteigernd auswirkt, macht sich die Trainingswissenschaft spätestens seit den olympischen Spielen 1968 in Mexiko zunutze.
Wer weder über die nötige Zeit noch über die erforderlichen Geldmittel für einen mehrwöchigen Aufenthalt in Afrikas Hochebenen verfügt, kann ein erfolgreiches Höhentraining auch auf nur wenigen Metern Seehöhe - in einem Höhenraum absolvieren.
In solchen Räumen wird Höhenluft mittels eines Generators simuliert. Dieses Gerät entzieht der Raumluft je nach erwünschter "Trainingshöhe" mehr oder weniger Sauerstoff. Der Organismus von Sportlerinnen und Sportlern wird dadurch auf vielfache Weise positiv angeregt und diese Form des Trainings führt zu einer deutlichen Leistungssteigerung bzw. körperlichem Wohlbefinden. Hypoxietraining eignet sich unter anderem für Profiläufer, Alpinisten und Breitensportler, aber auch für Menschen, die von Schlafstörungen, Burn-Out, Lungenerkrankungen und Diabetes betroffen sind.
In den USA und Deutschland finden sich in vielen großen Städten Sportzentren mit Höhenkammern, in Österreich steckt das Training unter sauerstoffreduzierten Bedingungen noch in den Kinderschuhen. Eines der wenigen Höhentrainingszentren hierzulande befindet sich im 23. Bezirk in Wien. Nora Kirchschlager hat das "Medical Center Hoch-Form" besucht.

2. Ergotherapie - Jeder Handgriff zählt

Anfang September haben wir mit unserer Serie über die MTD-Berufe- die gehobenen medizinisch technischen Dienste, sieben an der Zahl, begonnen. Bereits vor den Vorhang gebeten haben wir die Orthoptistinnen und die Diätologinnen. Heute stellen wir Ihnen die Ergotherapie vor. Die Bezeichnung Ergotherapie entstammt dem Griechischen. "To ergon" heißt "das Tun, Handeln". Schon der griechische Philosoph Thales von Milet beschrieb im sechsten vorchristlichen Jahrhundert die heilsame Wirkung von "sinnvoller" Betätigung.
Das Berufsbild entwickelte sich um 1900 - gleichzeitig in Schweizer Lungenheilstätten und in den USA. 1908 wurde in Chicago die erste Schule für Ergotherapie gegründet.
Nun erfolgt die Ausbildung in einem dreijährigen Studium - acht österreichische Fachhochschulen bieten dieses an. Derzeit sind ca. 2.000 Ergotherapeutinnen in Österreich tätig, mehrheitlich ergreifen Frauen diesen Job. In der Ergotherapie werden Menschen aller Altersstufen behandelt, die an Beeinträchtigungen im physischen, psychischen und sozialen Bereich leiden. Dazu dienen meist alltagsbezogene Tätigkeiten - mit dem Ziel, ihre Handlungsfähigkeit und Alltagskompetenz weitestgehend wieder herzustellen. Die Ergotherapie ist auch in der Betreuung von Kindern nicht mehr wegzudenken. Hier gilt die Devise: Je früher die Unterstützung beginnt, desto eher können Entwicklungsrückstände aufgeholt und ausgeglichen werden.
Ergotherapeutinnen sind auch im Bereich der Gesundheitsförderung tätig - in der Prävention, der Arbeitsmedizin und dem Arbeitnehmerschutz. Allgemein bekannt sind ja ergonomische Schulungen und Beratungen - auf Wunsch durchaus direkt vor Ort an Ihrem Arbeitsplatz. Auch die Analyse von Arbeitsprozessen und ergonomische Verbesserungsvorschläge sind Kernaufgaben.
Ergotherapeutinnen arbeiten in allen medizinischen Fachbereichen und mit sämtlichen Altersgruppen in Krankenhäusern und Fachkliniken, Rehabilitations- und Therapiezentren, Ambulatorien, Pflegeheimen und Pensionistenwohnhäusern, Sanatorien, Heil- und Kuranstalten, Tageszentren, sozialpsychiatrische Zentren, (Sonder)Kindergärten und (Sonder)Schulen, Werkstätten für Behinderte, Strafanstalten und in eigenen Praxen. Es werden auch Hausbesuche von mobilen Ergotherapeutinnen angeboten.
Ein Beitrag von Andrea Kugi.

Redaktion: Christoph Leprich und Nora Kirchschlager

Service

1. Höhentraining:

Dr. med. Peter Schödl
Leiter des Medical Center Hoch-Form - Höhentrainings- und Therapiezentrum
Arzt für Allgemeinmedizin
Sportmedizinische Leistungsdiagnostik
Höhentraining und Therapie
Reisemedizinische Beratung
Ketzergasse 61
A.-1230 Wien
Tel.: +43/953 31 53
E-Mail
Medical Center Hoch-Form

Mario Mostböck
Staatl. Trainer, dipl. Fitnesstherapeut, Sportmasseur und passionierter Läufer
Tel.: +43/664/140 11 83
E-Mail
Mario Mostböck

Hypoxia Medical Center - Höhentherapie und -training (Wien)
Höhentraining/Intervall-Hypoxietraining (Reisemedizinisches Zentrum in 1040 Wien)
Intervall Hypoxie Hyperoxie Training (Wien)
Höhentraining im Kurzentrum Bad Hofgastein
Fitness Center "Body&Motion", St. Veit a.d. Glan
Universitäts-Sportinstitut Innsbruck
Universitätssportinstitut Wien
Hypoxie-Kammer an MedUni Graz
Training in der Höhe
Live High-Train Low - High altitude Training
Infos des IMSB Austria - Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung
Intermittierendes Höhentraining

2. Ergotherapie:

Eva Sauer
Freiberufliche Ergotherapeutin
Spittelberggasse 11/4
A-1070 Wien
Tel.: +43/699/192 46 611
E-Mail

Karin Mitterhuemer
Mobile Ergotherapie
Wiener Sozialdienste
Kirchstetterngasse 6
A-1160 Wien
Tel.: +43/1/981 21/1620
E-Mail

Ergotherapie Austria - Bundesverband der Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten Österreichs
Sobieskigasse 42/5
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/895 54 76
Mobil: +43/664/885 14 844
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Ergotherapie - Ausbildung

Barbara Dehnhardt, Christine Schäfer, "Ich werde Ergotherapeutin: Mit Lisa erfolgreich durch die Ausbildung", Verlag Thieme 2012

Gerda Leimer, "Ergotherapeutische Übungen in der Handtherapie", Verlag Modernes lernen 2013

Erich Kasten, "Übungsbuch Hirnleistungstraining", Borgmann Publishing 2012

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