Radiogeschichten

"Josefs Frau". Von Erich Maria Remarque. Aus dem Englischen von Barbara von Bechtolsheim. Es liest Peter Simonischek. Gestaltung: Edith Vukan

Erster Weltkrieg. Im Juli 1918 wurde Unteroffizier Thiedemann von einem Granatwerfer verschüttet. Nach fast einem Jahr durfte seine Frau, die die Wirtschaft daheim allein weitergeführt hatte, ihn aus einer Klinik nach Hause holen. Doch bald wurde ihr klar, dass nichts mehr war wie früher. Er erkannte niemanden und nichts - auch sie nicht, auch nicht den Kriegskameraden, der Jahre später auf Besuch kam. Dieser Besuch aber brachte sie auf eine Idee: sie wollte mit ihrem Mann zurückkehren an den Schauplatz des Unglücks.

Erich Maria Remarque, geboren 1898 in Osnabrück, musste die Ausbildung am katholischen Lehrerseminar abbrechen, da er 1916 als Soldat eingezogen wurde. In der Nachkriegszeit versuchte er sich als Volksschullehrer, Grabsteinverkäufer, Klavierlehrer, Organist, Werbetexter und schließlich als Redakteur. 1928 erschien sein Roman "Im Westen nichts Neues", mit dem er weltweit Berühmtheit erlangte und der ihm finanzielle Unabhängigkeit einbrachte. Das Werk zählt zu den wichtigsten Antikriegsbüchern des 20. Jahrhunderts. 1932 verließ Remarque Deutschland und lebte zunächst im Tessin in der Schweiz. Seine Bücher "Im Westen nichts Neues" und "Der Weg zurück" wurden 1933 von den Nazis verbrannt, er selbst wurde 1938 ausgebürgert. Im September 1939 emigrierte er in die USA und erhielt 1943 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Er starb 1970 in seiner Wahlheimat Schweiz.

Service

Erich Maria Remarque, "Josefs Frau" aus "Der Feind. Sämtliche Erzählungen zum Ersten Weltkrieg", hrsg. von Thomas F. Schneider, Kiepenheuer & Witsch, 2014

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