Menschenbilder

14. Dezember 2014, 14:15

Mit ihr stünde "ein Wesen, eine Fee, ein überirdisches Mädchen" auf der Bühne, schwärmte Otto Schenk von Marianne Nentwich, die für ihn stets eine der wichtigsten Schauspielerinnen im Ensemble des Theaters in der Josefstadt war.
Kürzlich feierte die Schauspielerin ihr 50-Jahr-Jubiläum an der Josefstadt und erhielt nach der Premiere von Nestroys "Der Zerrissene" auf der Bühne feierlich den Ehrentitel "Doyenne der Josefstadt."

"Der Zerrissene" war die 117. Josefstadt-Premiere der Schauspielerin, die seit 1964 durchgehend Mitglied des Theaters in der Josefstadt ist. Der damalige Direktor Franz Stoß hatte das "saubere, hübsche Mädel" als Ersatz für Senta Berger engagiert, die sich lieber ihrer Filmkarriere widmete. Ihr erster Auftritt war am 7. Oktober 1964 in "Ein schöner Herbst" von Bruno Schuppler, unter der Regie von Edwin Zbonek. An der Josefstadt erlebte sie im Lauf der Jahre mehrere Direktoren: Ernst Haeusserman, Heinrich Kraus, Otto Schenk, Helmuth Lohner, Hans Gratzer und den jetzigen Direktor Herbert Föttinger.

Marianne Nentwich, 1942 in Wien geboren, war nach ihrer Ausbildung am Prayner Konservatorium auch kurz als Fernsehansagerin beim ORF tätig bevor sie sich ganz der Bühne zuwandte.
"Leben und Theater war für Marianne Nentwich stets ein übergeordnetes Etwas, das sich vermischt hat."
Die Worte von Otto Schenk scheinen bis heute zu gelten.
Ein "Menschenbild" über die ungebrochene Liebe zum Theater.

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