Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

"Wir" und "die Anderen".
Über Trennlinien und Grenzziehungen in Migrationsgesellschaften.
Gestaltung: Sonja Prieth

Debatten über Zuwanderung sind in westlichen Gesellschaften von einigen Grundkomponenten geprägt. Unter anderem spielt die Frage nach der Stellung der Frauen in den Herkunftsgesellschaften eine Rolle. Die "unterdrückte muslimische Frau" ist zur Symbolfigur für die Rückständigkeit der Zugewanderten geworden und ermöglicht es, sich abzugrenzen und die eigene Gesellschaft als umso moderner und emanzipierter wahrzunehmen.

Die Migrationsforschung hat die Kategorie "Geschlecht" lange Zeit ausgeblendet. Nun wird nach Wegen gesucht, Geschlechterverhältnisse im Migrationskontext auf eine Weise zu thematisieren, die gängige Zuschreibungen aufbricht - ohne dabei zu verharmlosen. Anstatt sich auf ein "Wir" zurückzuziehen, das "die Anderen" beobachtet und bewertet, ist es notwendig, gesamtgesellschaftliche Strukturen und Machtverhältnisse in den Blick zu nehmen.

Ein Bericht anlässlich der Tagung "Geschlechterverhältnisse der Migrationsgesellschaften", die im Dezember an der Universität Innsbruck stattgefunden hat.

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