Texte - neue Literatur aus Österreich

Der Tag, an dem ein Toter nachts spazieren ging. Von Harald Schwinger. Es liest Alexander Peutz. Gestaltung: Michaela Monschein

Der rote Faden. Wahrscheinlich eint diese Geschichten nur, dass ihre Hauptdarsteller sich ihre Daseinsberechtigung immer ein wenig ertrotzen müssen. Nichts im Leben wird ihnen leicht gemacht und vielleicht reagieren sie aus diesem Grund auf Situationen ein wenig anders, als man es erwarten würde. Lösungen, die sie sich für ihre mitunter verfahrenen Lebensmuster zurechtlegen, entpuppen sich oft als deren Gegenteil. Sie sind nur der Beginn neuen Unheils. Manche der Geschichten sind aber auch nur Momentaufnahmen. Von Menschen, die man absichtlich oder unabsichtlich beobachtet oder deren Gesprächen man gelauscht hat - ebenfalls absichtlich oder unabsichtlich. Sie treten in diesen Geschichten kurz vor den Vorhang und bekommen so die Möglichkeit, ihren Kommentar zum Weltgeschehen abzugeben. Der meines Erachtens nicht wichtiger oder weniger wichtig ist als alle anderen Kommentare, die zu diesem Thema abgegeben werden. Mit ihrer ganz speziellen Art haben sich diese Figuren alle meine größte Zuneigung erkämpft. (Text: Harald Schwinger)

Harald Schwinger
1964 in Villach geboren. Studium der Anglistik und Medienkommunikation. Lebt als freischaffender Autor in Wernberg. Zuletzt erschienen: Die Farbe des Schmerzes, Roman, Edition Meerauge 2013.

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