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Sufismus oder Wahhabismus? Der Islam in Tschetschenien und in der tschetschenischen Diaspora. Eine Sendung von Gabriele Anderl

Im 12. Jahrhundert wurden die Tschetschenen oberflächlich christianisiert, im 16. Jahrhundert setzte die Islamisierung ein. Außer dem Clan der Kist in Georgien sind heute alle Tschetschenen Muslime sunnitischer Prägung. Bis in die jüngere Vergangenheit dominierten Sufi-Bruderschaften das religiöse Leben. Radikalere islamistische Strömungen konnten sich erst im Laufe der 1990er Jahre in der tschetschenischen Gesellschaft verankern, da internationale Jihadisten als Einzige die tschetschenische Unabhängigkeitsbewegung unterstützten - und zugleich islamisierten.

Ramsan Kadyrow, der tschetschenische Präsident von Moskaus Gnaden, baut monumentale Moscheen und kämpft gleichzeitig gegen das 2007 ausgerufene, mit dem globalen Jihadismus vernetzte Kaukasus-Emirat. Die Sendung spürt den Ursachen der zunehmenden religiösen Radikalisierung nach, fragt nach dem Einfluss der traditionellen patriarchalen Gesellschaftsordnung und beleuchtet auch die Situation der Frauen.

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