Digital.Leben

1. Ist Datensammeln un-europäisch?
Gestaltung: Julia Gindl

2. Google als Presse-Mäzen
Gestaltung und Redaktion: Franz Zeller

1. Vor allem amerikanische IT-Giganten haben das Sammeln von Daten zum Geschäftsmodell gemacht. Google etwa wertet täglich 3,5 Milliarden Suchanfragen aus. Die persönlichen Daten der Nutzer verarbeitet der Technologiekonzern dann weiter, um passende Suchergebnisse zu liefern und gezielt Werbung schalten zu können. Damit bringt es Google in fast allen europäischen Ländern - mit Ausnahme Tschechiens - bei den Suchmaschinen auf einen Marktanteil von 90 Prozent. Zum Teil schlägt sich die Datensammelwut von Google, Facebook und anderen aber sehr mit europäischen Werten oder Gesetzen. Europa muss daher endlich die EU-Datenschutzreform abschließen, fordert eine Expertin aus der Technikfolgenabschätzung. Julia Gindl berichtet.

2. Gestern hat Google bekannt gegeben, in den nächsten drei Jahren 150 Millionen in den europäischen Journalismus zu investieren. Die "Digital News Initiative" hat laut Google das Ziel, "qualitativ hochwertigen Journalismus in Europa durch Technologie und Innovation" zu fördern. Bereits an Bord sind acht große Zeitungshäuser, darunter der Guardian, die Zeit oder El País. Es können sich aber auch IT-Startups für Geld aus dem Fonds bewerben.

Was auf den erste Blick wie großes Mäzenatentum klingt, hat auf den zweiten Blick möglicherweise strategische Gründe: Es wirkt wie ein Versuch Googles, seine jüngsten Probleme in Europa etwas in den Griff zu bekommen und für gute Stimmung zu sorgen. So greifen vor allem deutsche Zeitungsverlage Google an, weil die Suchmaschine ihre Inhalte im Netz verteilt, die Werbegelder aber selbst einsteckt. Und vor zwei Wochen hat die EU eine offizielle Untersuchung eingeleitet, die Google nicht sehr willkommen ist: Der Grund ist Googles markbeherrschende Stellung im Suchmaschinenmarkt und beim Handybetriebssystem Android.

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