Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Zahnimplantate - Was sie wirklich können (und kosten)

Zahnarzt und Schmerz - diese Assoziation bleibt vielen Menschen lebenslänglich erhalten. Doch während man sich in jüngeren Jahren vor dem markerschütternden Surren des Bohrers fürchtet, ist es mit zunehmendem Alter eher der Griff in die Brieftasche, der unangenehme Gefühle aufkommen lässt. Denn vielen Menschen bleibt ein (teurer) Zahnersatz nicht erspart.
Der Bezeichnung "Zahnersatz" am nächsten kommen sicherlich Implantate. Deren Entwicklung macht laufend Fortschritte - sei es bei den Materialien oder bei der Implantationstechnik. Titan ist zwar derzeit das am häufigsten verwendete Material, jedoch geht die aktuelle Entwicklung in Richtung Keramik. Dafür wird ein Oxid des Zirkons verwendet, das deutlich härter und damit weniger bruchgefährdet ist als die bereits vor Jahren verwendeten Keramikimplantate auf Basis von Aluminium. Ein Vorteil von Keramik im Vergleich zu Titan ist zudem die weiße Farbe.
Härtere Materialien ermöglichen den Einsatz von schmäleren Implantaten auch auf kleineren Knochenflächen. Der Knochen als lebende Substanz nimmt die Schlüsselrolle beim Implantat ein. Denn er muss am Implantat "andocken" und es festhalten, also das Implantat muss "einheilen". Sollte zu wenig Knochen vorhanden sein, ist ein Knochenaufbau möglich. Eine spezielle Technik, die dabei verwendet wird, ist der sogenannte "Sinuslift" - eine mittlerweile weltweit verbreitete Variante dieser Methode wurde in Österreich entwickelt.
Implantate haben nicht nur Vorteile wie etwa eine Verbesserung der Lebensqualität - wenn man wieder kräftig zubeißen kann - sondern auch Nachteile, wie das Risiko von Infektionen oder die Notwendigkeit einer intensiven Zahnhygiene.
Zuletzt noch ein Wort zu den Kosten: Hier halten sich die Experten weitgehend bedeckt. Zumindest so viel kann gesagt werden: Der Standardsatz an der Zahnklinik beträgt derzeit 1.400 Euro pro Implantat.
Dieses Mal diskutiert Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger mit seinen Gästen über neueste Entwicklungen sowie Vor- und Nachteile von Zahnimplantaten.

Eine Sendung von Dr.in Michaela Steiner.
Redaktion: Dr. Christoph Leprich

Service

Ass.-Prof.in Priv.-Doz.in DDr.in Gabriella Dvorak
Zahnmedizinerin, MedUni Wien, Universitätszahnklinik, Abteilung für Orale Chirurgie,
österreichische Repräsentantin bei "Gender Dentistry International", Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Sensengasse 2a
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/40070/4121
E-Mail
Abt. f. orale Chirurgie

Univ.-Prof. Dr. Thomas Bernhart
FA für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
MedUni Wien, Universitätszahnklinik
Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Implantologie, im Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Sensengasse 2a
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/40070-0
E-Mail
Unizahnklinik Wien

Ordination Dr.in Gabriella Dvorak
Ordination Dr. Thomas Bernhart
Österreichische Gesellschaft für Implantologie
Österreichische Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Karl Landsteiner Institut für Implantologie
Netdoktor: Zahnimplantate
Keramik: Implantatmaterial der Zukunft?
Implantatoberflächen: neuer Quantensprung?

European Association for Osseointegration, "Antworten auf Ihre Fragen zu Zahnimplantaten", Quintessenz Verlag 2014

Torsten Glas, Volkmar Hartung, Sandra Köditz, Johannes Hartung, "Zahnimplantate - Ein Patientenratgeber: Fachwissen für Patienten auf den Punkt gebracht", Xxalon Verlag 2013

Maike Krause, Werner Siefer, Andrea Bischoff et. al, "Die Zähne: Alles über die richtige Pflege, Implantate, Inlays, Kronen, Parodontitis, Knirschen, Zahnspangen - und die Kosten",
Evendom Verlag 2013

Sendereihe