Radiokolleg - La Strada und Abzweigungen

Der Komponist Nino Rota (1). Gestaltung: Christina Höfferer

Bilder im Kopf mittels Musik zu erzeugen, das war Nino Rotas Metier und Passion. Seine Zusammenarbeit mit Federico Fellini erzeugte Bilder, die auf unnachahmliche Weise Gefühle herauf beschwörten. Sie erwecken die Sehnsucht nach der Kindheit oder nach einer verlorenen Zeit. Verglichen mit seinen weltberühmten Soundtracks ist sein umfangreiches Werk für Konzertsaal und Opernbühne bis heute weitgehend unbekannt geblieben. Der 1911 in Mailand als Sohn einer Pianistin geborene Giovanni "Nino" Rota Rinaldi war ein Wunderkind. Mit fünfzehn komponierte er seine erste Oper. Mit 19 schloss er seine Ausbildung als Komponist am Konservatorium Santa Cecilia in Rom ab. Mit zwanzig schrieb er seine erste Filmmusik, 140 weitere Kino-Soundtracks sollten folgen. Fellini erzählte, dass er Nino Rota in Rom an einer Bushaltestelle kennenlernte, wo ihm dieser prophezeite, hier würde ein bestimmter Bus halten, der sonst ganz woanders fuhr. Und Rota behielt recht. Wechselseitiges Verständnis, Irrationalität und Magie bestimmten die produktive Arbeits-Beziehung der beiden Künstler, die fünfundzwanzig Jahre lang andauerte.

Dem jungen Regisseur Francis Ford Coppola antwortete Nino Rota zunächst nicht, als dieser ihn um einen Soundtrack zu seinem Mafia-Film "Der Pate" bat. Coppola ließ nicht locker, und der Pate wurde auch wegen der die Handlung konterkarierenden Musik ein Welterfolg. "La Strada", "Amarcord", "Tod auf dem Nil" und "Der Leopard" sind weitere Erfolge von Nino Rota, der auch als Lehrer für Harmonie und Komposition und schließlich als Direktor des Konservatoriums in Bari arbeitete.

Nino Rotas Filmmusik illustriert nie die Filme, deren integralen Bestandteil sie bildet, vielmehr verleiht sie den Werken eine brüchige Ironie, indem sie hinter die Bilder vordringt, tief in die Psyche der Regisseure und der handelnden Personen. Da die Werke, die Rota für Opernbühnen und Konzertsaal schrieb, dem herrschenden Zeitgeschmack so gar nicht entsprachen, blieb er wiewohl einer der kommerziell erfolgreichsten Komponisten aller Zeiten teilweise noch unentdeckt.

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Nino Rota
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Vinci Verginelli
Vorlage: Bibel AT und NT
Vorlage: Ignatius von Antiochien
Gesamttitel: MYSTERIUM - Oratorium in 7 Teilen nach Bibeltexten und liturgischen Texten für Soli, Chor, Kinderchor und Orchester / LIVE Gesamtaufnahme
1.TEIL (00:13:04)
Titel: 1. In principio erat Verbum...Amen amen dico vobis...Hic est panis qui de caelo descendit...Unum panen fragimus / Chor, Baß u.Chor, Baßsolo, Chor
Leitung: Armando Renzi
Orchester: Orchester der Pro Civitate Christiana di Assisi
Solist/Solistin: Angelica Tuccari /Sopran
Solist/Solistin: Corinna Vozza /Mezzosopran
Solist/Solistin: Gino Sinimberghi /Tenor
Solist/Solistin: Ugo Trama /Baß
Chor: Chöre der Pro Civitate Christiana di Assisi
Choreinstudierung: Giulio Sani
Länge: 03:50 min
Label: Claves CD 509326

Komponist/Komponistin: Nino Rota
Album: NINO ROTA MOVIES
Titel: Das süße Leben/instr. / Thema a.d.gln.Film / "La dolce vita"
Leitung: Carlo Savina
Orchester: Unbekannt
Länge: 03:30 min
Label: Polygram 8227472

Komponist/Komponistin: Nino Rota
Titel: I'incatesimo
Ausführende: Fabrizio Bosso with London Symphony Orchestra
Länge: 01:20 min
Label: Earward Nr DN0026615595

Komponist/Komponistin: Nino Rota
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Jaia Fiastri
Album: CHANSONS POUR FELLINI
Titel: I Vitelloni / Chanson zum gln.Film / "Die Müßiggänger"
Solist/Solistin: Katyna Ranieri /Gesang
Leitung: Elvio Monti
Orchester: Unbekannt
Länge: 00:40 min
Label: Milan CD 329

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