Moment - Leben heute

SCHWERPUNKT "Der Sprech. Vom bisweilen schwer verständlichen Jargon sozialer und beruflicher Gruppen"
Erkundungsbeweis und Sachverstand mit Randziffer. Der Behörden- und Juristensprech. Gestaltung: Nadja Kwapil. Moderation und Redaktion: Marie-Claire Messinger

Von der "Lichtzeichenanlage" spricht der Beamte, wenn er Ampel meint. Und bittet um ein "fernmündliches Gespräch", wenn er mit Ihnen telefonieren möchte. "Beamtendeutsch" nennen Sender und Empfänger dieser Begriffe und Sätze oft (selbst-)kritisch. Diese Art zu sprechen, hat sich aus der juristischen Sprache und ihren Fachtermini entwickelt, durch die Kommunikation von Rechtsanwälten und Richtern mit Behörden. Im 17. Jahrhundert fasste man sie unter dem Begriff "Kanzleisprache" zusammen. Josef der II. stieß sich an der Unverständlichkeit dieser gekünstelt klingenden Sprache, die mit unnützen Worten und Einschüben überfrachtet war. Im 18. Jahrhundert lancierte er eine Sprachreform. Mit mäßigem Erfolg.

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