Radiokolleg - Landraub

Der weltweite Kampf um fruchtbare Böden
(1). Gestaltung: Christian Brüser

Fruchtbares Agrarland wird weltweit knapp. Tag für Tag geht Ackerland verloren: es degradiert durch falsche Bearbeitung, wird durch Erosion oder den Klimawandel vernichtet oder es verschwindet unter Straßen und Häusern. Jedes Jahr werden weltweit drei Millionen Hektar Land verbaut - das Doppelte der gesamten Agrarfläche Österreichs.

Da die Weltbevölkerung weiter wächst, verringert sich die fruchtbare Ackerfläche pro Kopf laufend. Die Preise für Agrarland steigen. Vor allem seit der Finanzkrise 2008 haben internationale Investoren und Unternehmen die Äcker der Welt als profitables Geschäft entdeckt. In den vergangenen Jahren haben ca. 220 Millionen Hektar die Eigentümer/innen gewechselt. Oft wird dadurch den ärmsten Menschen dieser Welt buchstäblich der Boden unter den Füßen weggezogen. Sie werden von ihrem eigenen Land vertrieben oder aus ehemals selbstständigen Bauern werden Plantagenarbeiter/innen. Durch den Konsum von Fleisch, Zucker, Palmöl, beim Tanken usw. sind die europäischen Konsument/innen am Landraub beteiligt.

Service

Film: Landraub von Kurt Langbein und Christian Brüser

Literatur:
Kurt Langbein, Landraub, ecowin 2015
Felix zu Löwenstein, Es ist genug da. Für alle, Knaur 2015
Wilfried Bommert, Bodenrausch, Eichborn 2012
Stefano Liberti, Landraub, Rotbuch 2012
Thomas Kruchem, Der große Landraub, Brandes & Apsel 2012
Fred Pearce, Land Grabbing, Kunstmann 2012

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