Salzburger Nachtstudio

"Neue Menschen! Bilden, optimieren, perfektionieren". Bericht vom 19. Philosophicum Lech. Gestaltung: Elisabeth J. Nöstlinger

"Alles wird besser. Auch der Mensch. Schon vor der Geburt beginnen die Optimierungsprogramme, die dafür sorgen sollen, dass später umfassend Kompetenzen angeeignet, Begabungen erkannt und Höchstleistungen erbracht werden können", schreibt der wissenschaftliche Leiter des Philosophicum Lech, Konrad Paul Liessmann, in seinem Editorial und lädt zur interdisziplinären Diskussion am Arlberg. Diese geht vom richtigen Zusammenführen von Ei- und Samenzellen, der perfekten Körpermodellierung, über richtige Ernährung und leistungssteigernde Nahrungsergänzungsmittel bis zur langfristigen Anti-Aging-Strategie. Weiters wird über effizientes Hirndoping debattiert, darüber, wie die Seele durch Psychopharmaka von allen Irritationen befreit wird und der Körper durch permanente Kontrolle im Gleichgewicht gehalten wird. " Am Ende solcher Optimierungsprozesse steht die Version eines perfekten, transhumanen Wesens, das reibungslos funktioniert und dem alles Menschliche fremd geworden ist", prophezeit der Philosoph. Doch noch sind wir nicht soweit. Aber unser Bild vom Menschen hat sich grundlegend gewandelt.

Was aber ist der Mensch in einem ontologischen oder anthropologischen Sinn? Auch darüber berichtet Elisabeth J. Nöstlinger und hinterfragt das Konzept eines "neuen Menschen" und die damit verbundenen Fantasien, Hoffnungen und Ängste.

Sendereihe