Betrifft: Geschichte

Philosophie im Alltag. Das weitgespannte Wirkungsfeld des Wiener Kreises. Mit Karl Sigmund, Institut für Mathematik, Universität Wien.
Gestaltung: Martin Adel

Mach und Boltzmann, zwei weltberühmte Physiker, die sich der Philosophie zuwandten, wurden zu Vorläufern dessen, was als Wiener Kreis in die Annalen nicht nur der Wissenschaftsgeschichte einging. Kurt Gödel, Moritz Schlick, Otto Neurath, Hans Hahn - um nur einige der berühmtesten zu nennen - schlossen sich zu regelmäßigem Austausch des Wissens und der Forschungen zusammen: im Geist des logischen Empirismus. Dieser Zirkel, der sich in den frühen Jahren im Seminar des mathematischen Instituts in der Boltzmanngasse traf, wirkte aber nicht nur auf (z. B.) Ludwig Wittgenstein sehr anziehend.

Wie weit die Wirkung dieser losen Treffen von Naturwissenschaftern, Mathematikern, Philosophen, Logikern und Sozialwissenschaftern ausstrahlte, zeigt u.a. das Beispiel Edgar Zilsels. Zilsel schlug sogar eine Berufung an die Universität Wien aus, um sein Wirkungsfeld an den Wiener Volkshochschulen, der damaligen "Arbeiter-Universität", nicht aufgeben zu müssen. In den Jahren 1928 bis 1934 fanden diese Treffen sogar öffentlich statt. Spätestens die Machtübernahme der Nationalsozialisten bereitete dieser wahrscheinlich einmaligen und einzigartigen Weltgeltung Wiens als Wissenschaftszentrum ein Ende; aber im Exil wurden viele der Wissenschafter/innen erst recht zu Wegbereiter/innen moderner Erkenntnistheorie und -praxis!

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