Radiokolleg - Flamenco

Porträt eines musikalischen Stils (3). Gestaltung: Gudrun Braunsperger

Flamenco, das ist zunächst musikalische Volkskunst aus Andalusien, bei der Gesang, Tanz und die traditionelle Instrumentalbegleitung durch die Gitarre zu einer Einheit verschmelzen. Im Mittelpunkt der ursprünglichen Form dieses Musikstils stand die Ausdruckskraft der Stimme. Die Künstler des Flamenco trugen ihre wehmütig klagenden Gesänge ohne Begleitung, aber mit dem Einsatz des ganzen Körpers vor. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde die unter den andalusischen Roma entstandene Musik mündlich überliefert. Aber auch jüdische und arabische Einflüsse haben auf diesen Musikstil eingewirkt. Inzwischen gibt es längst anerkannte Musiker und Musikerinnen, die keine "Gitanos" sind. Mit den sogenannten "Cafés cantates" etablierten sich in Spanien spezielle Flamenco-Lokale, wo diese Kunst ein breites Publikum fand. Wie bei vielen traditionellen Musikformen wurde auch der Flamenco durch Erneuerungsbewegungen weiterentwickelt, einer dieser Pioniere war der 2014 verstorbene Großmeister der Flamenco-Gitarre, Paco de Lucia. Erst im späten 20. Jahrhundert fiel das Monopol der Gitarre als Begleitinstrument, seither hat sich der Musikstil auch für andere Instrumente geöffnet.

Service

Maria Luisa Rizo
Cornelius Holzer/Zikkurat Wien
Timna Brauer und Elias Meiri
Martin Kelner

Sendereihe

Playlist

Untertitel: Manuel Torre
Titel: Sin poderte hablar (siguiriyas)
Ausführende: Antonio Mairena / Gesang
Melchor de Marchena / Gitarre
Länge: 02:53 min
Label: Harmonia Mundi

Komponist/Komponistin: Santiago de Murcia
Trad., Veracruz, Mexiko
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Patricio Hidalgo
Titel: Fandango de Murcia - El Fandanguito (Volkslied aus Veracruz
Ausführende: Jordi Savall / Viola da Gamba und Leitung
La Capella Reial de Catalunya
Hespèrion XXI
Tembembe Ensemble Continuo
Länge: 05:12 min
Label: ORF Edition Alte Musik

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