Vom Leben der Natur

Pflanzen zeichnen für die Wissenschaft. Alois Wilfling über die Kunst der botanischen Illustration.
Teil 1: Die Qualität der Beobachtung.
Gestaltung: Lothar Bodingbauer

Es ist verwunderlich, dass sich im Zeitalter von Fotografie und Computer noch jemand findet, der sich in aller Ruhe und in vielen Stunden dem Zeichnen von Pflanzen widmet. Einerseits geht es dabei um einen künstlerischen Zugang, der besonders in Großbritannien auch von vielen Menschen als Hobby betrieben wird, andererseits stehen profunde wissenschaftliche Interessen dahinter, genaue Zeichnungen von Pflanzen für Bestimmungsbücher und botanische Fachartikel zur Verfügung zu haben.

Der botanische Illustrator entscheidet: Können Details weggelassen werden, oder sind sie wichtig? Wie können verschiedene Stadien einer Pflanze an einem gezeichneten, real aber nicht existierenden Exemplar kombiniert werden?

Die Kunst der botanischen Illustration wurde auf englischen Forschungsreisen im viktorianischen Zeitalter entwickelt. Auch heute noch arbeiten in Kew Gardens - dem königlichen Botanischen Garten in London - die besten wissenschaftlichen Zeichner.

Form, Struktur, Farbe und Licht: Das sind die wesentlichen Aspekte einer botanischen Illustration.

Auch Österreicher gehörten immer schon zu den guten Pflanzenzeichnern, wenn auch ihr Aufgabengebiet mit dem Ende der Porzellanmanufakturen zurückgegangen ist und heute vor allem das wissenschaftliche Interesse im Vordergrund steht.

Service

INTERVIEWPARTNER:

Mag. Alois Wilfling
OIKOS - Institut für angewandte Ökologie & Grundlagenforschung
und Gerichtssachverständiger
A-8200 Gleisdorf

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