Erfüllte Zeit

8. Dezember 2015, 07:05

1. Ein Aufbruch vor 50 Jahren: Am 8. Dezember 1965 ging das 2. Vatikanische Konzil zu Ende

Es war ein Paradigmenwechsel von nicht nur kirchlicher Bedeutung: Das 2. Vatikanische Konzil, 1962 von Johannes XXIII. einberufen und nach dessen Tod von Paul VI. fortgesetzt, ging am 8. Dezember 1965, also vor 50 Jahren, zu Ende. Ganz wie es Papst Johannes XXIII. gewünscht hatte, waren Fenster aufgestoßen und frische Luft hereingelassen worden. Die katholische Kirche öffnete sich beispielsweise dem Dialog mit anderen Kirchen und den anderen Weltreligionen. Reformen wurden angestoßen, die in der Praxis noch weit über den Wortlaut der Beschlüsse der Bischöfe hinausgegangen sind - wie etwa die Abschaffung der lateinischen Sprache im katholischen Gottesdienst. Eine ganze Generation von Katholikinnen und Katholiken wurde von dieser Erfahrung des Aufbruchs geprägt. Doch irgendwie versinkt das ursprünglich durchaus Revolutionäre dieses Konzils immer mehr im Nebel der Kirchengeschichte. Zumindest könnte einem dieser Eindruck kommen, wenn man mit jungen, auch kirchlich interessierten und aktiven Menschen spricht. - Gestaltung: Markus Veinfurter


2. Auf der Such nach einer "enkel-fitten" Wirtschaft: Erlebnisse eines "Klimapilgers"

Seit 30. November tagt in Paris die UN-Klimakonferenz, um über jene Maßnahmen zu beraten, die in den kommenden Jahrzehnten die Erwärmung des globalen Klimas so gering wie möglich halten sollen. Beobachter meinen, das Treffen sei auf jeden Fall als "historisch" zu bezeichnen, denn entweder man schafft einen Durchbruch in Richtung Nachhaltigkeit oder die Übung misslingt wieder einmal. In beiden Fällen sichert das einen dicken Eintrag in die Geschichtsbücher.
Im Vorfeld hat es zahllose Projekte gegeben, die bewusstseinsbildend wirken sollten, darunter auch das "Klimapilgern". Männer und Frauen haben sich von Wien auf den Weg gemacht und sind nach Salzburg gegangen. Unterwegs haben sie Institutionen und Orte besucht, an denen nachhaltig, oder wie es einer der Klimapilger ausgedrückt hat: "enkel-fit", gewirtschaftet wird. - Gestaltung: Martin Gross


3. Buch "Weihnachten für Erwachsene"

Literatur über Weihnachten scheint es in den Buchhandlungen zuhauf zu geben. Schaut man genauer hin, sind es aber meist Sammlungen besinnlicher Gedanken und Gedichte, Backanleitungen für Weihnachtskekse, Lieder- und vor allem Kinderbücher. Erwachsene finden wenig über den eigentlichen Sinn dieses christlichen Festes. Der in Kärnten lebende Philosoph und ehemalige Popmusiker Johannes Toegel hat nun das Buch "Weihnachten für Erwachsene" vorgelegt. Er will damit spirituell Suchenden den Sinn des Festes erschließen. - Gestaltung: Johannes Kaup


4. Ave Maria: Über die Berufung einer Prophetin - Bibelessay zu Lukas 1, 26 - 38

Es ist ja einigermaßen verwirrend, dass an einem kirchlichen Fest, das zum Inhalt hat, wie MARIA auf die Welt gekommen ist, nämlich ohne Erbsünde, dass an diesem Fest in den katholischen Messen eine Bibelstelle gelesen wird, in der Maria angekündigt wird, dass SIE ein Kind bekommen wird. Das liegt vor allem daran, dass über die Empfängnis Marias - übersetzt: die Erwählung Marias - in den vier kanonischen Evangelien rein gar nichts zu lesen steht. Darum also hört man am 8. Dezember jene Perikope aus dem Lukasevangelium, auf die das Ave Maria, das "Gegrüßet seist du, Maria" zurückgeht. Gedanken zu dieser Prophetinnenberufung von der katholischen Theologin, Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin Helga Kohler-Spiegel. Sie ist Professorin an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg.

Service

Buch, Johannes Toegel, "Weihnachten für Erwachsene", Verlag Styria

Ökumenischer Pilgerweg für Klimagerechtigkeit

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